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In einem Dorf in der Nähe von Kiew, am Samstag In einem Dorf in der Nähe von Kiew, am Samstag 

Appell von Papst Franziskus: „Nicht an den Krieg gewöhnen“

Einmal mehr hat Papst Franziskus eindringlich zum Frieden in der Ukraine aufgerufen. Bei seinem Angelusgebet am Sonntag sprach er von einem „grausamen und sinnlosen Krieg“, der „eine Niederlage für alle“ bedeute.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

„Kriege zerstören nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft einer Gesellschaft“, so der Papst wörtlich. „Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen! Stattdessen müssen wir die Empörung von heute in ein Engagement von morgen umwandeln. Denn wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir alle in irgendeiner Weise schuldig werden.“

Wortlaut: Der Appell des Papstes

„Liebe Brüder und Schwestern! Mehr als ein Monat ist seit dem Einmarsch in die Ukraine vergangen, seit dem Beginn dieses grausamen und sinnlosen Krieges, der, wie jeder Krieg, eine Niederlage für alle, für uns alle bedeutet. Es ist notwendig, den Krieg abzulehnen, diesen Raum des Todes, in dem Väter und Mütter ihre Kinder begraben, in dem Männer ihre Brüder töten, … in dem die Mächtigen Entscheidungen treffen und die Armen sterben.

Hier hören Sie den Appell von Papst Franziskus zu einem Ende des Krieges in der Ukraine - Radio Vatikan

Kriege zerstören nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft einer Gesellschaft! Ich habe gelesen, dass seit dem Beginn der Aggression gegen die Ukraine jedes zweite Kind aus dem Land vertrieben wurde. Das bedeutet, die Zukunft zu zerstören und bei den Jüngsten und Unschuldigsten unter uns dramatische Traumata zu verursachen. Das ist die Bestialität des Krieges, ein barbarischer und gotteslästerlicher Akt!

Mariupol am Freitag
Mariupol am Freitag

„Genug, hört auf, legt die Waffen nieder, lasst uns ernsthaft für den Frieden arbeiten!“

Der Krieg kann nicht etwas Unvermeidliches sein: Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen! Stattdessen müssen wir die Empörung von heute in ein Engagement von morgen umwandeln. Denn wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir alle in irgendeiner Weise schuldig sein. Angesichts der Gefahr der Selbstzerstörung soll die Menschheit begreifen, dass die Zeit gekommen ist, den Krieg abzuschaffen, ihn aus der Geschichte der Menschheit zu tilgen, bevor er den Menschen aus der Geschichte tilgt.

Ich bete dafür, dass alle führenden Politiker darüber nachdenken und sich dazu verpflichten! Und mit Blick auf die gepeinigte Ukraine zu verstehen, dass jeder Tag des Krieges die Situation für alle verschlimmert. Deshalb erneuere ich meinen Appell: Genug, hört auf, legt die Waffen nieder, lasst uns ernsthaft für den Frieden arbeiten! Beten wir erneut und unermüdlich zur Königin des Friedens, der wir die Menschheit, insbesondere Russland und die Ukraine, mit großer und intensiver Beteiligung geweiht haben, wofür ich Ihnen allen danke. Lasst uns gemeinsam beten. Ave Maria...”

(vatican news)
 

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27. März 2022, 12:47