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Afrikanerinnen auf einem Feld Afrikanerinnen auf einem Feld 

Papst verurteilt Genitalverstümmelung an Frauen

Am Welttag gegen Genitalverstümmelung hat Papst Franziskus diesen grausamen Brauch verurteilt, den Millionen Mädchen weltweit erleiden. „Diese Praxis, die leider in mehreren Regionen der Welt weit verbreitet ist, erniedrigt die Würde der Frauen und untergräbt ihre körperliche Unversehrtheit massiv“, so der Papst.

Er äußerte sich am Rand des traditionellen Mittagsgebets der Kirche, des Angelus, auf dem Petersplatz an diesem Sonntag. Rund drei Millionen Mädchen erlitten diesen Eingriff pro Jahr, „oft unter sehr gefährlichen Umständen für ihre Gesundheit“, erklärte Franziskus.

Mit den Folgen der Verstümmelung müssen weltweit an die 200 Millionen Mädchen und Frauen leben. UN-Schätzungen zufolge stieg die Zahl der Opfer von Genitalverstümmelung während der Pandemie an. Nicht wenige Mädchen sterben direkt an dem Eingriff. Andere leiden ihr ganzes Leben lang an Schmerzen, Infektionen, Traumata, Komplikationen bei Geburten und Einschränkung des sexuellen Empfindens. 

Weibliche Genitalverstümmelung wird in 30 Ländern Afrikas und des Nahen Ostens, in einigen Ländern in Asien und Lateinamerikas praktiziert. Unter den am stärksten betroffenen Frauen sind jene in Somalia und Ägypten. Die UNO begeht den Welttag gegen Genitalverstümmelung seit 2003.

Hier zum Hören:

Kampf dem Menschenhandel

Ebenfalls nach dem Angelus forderte Papst Franziskus dazu auf, Menschenhandel zu bekämpfen. Am kommenden Dienstag, dem liturgischen Gedenktag der heiligen Josephine Bakhita, findet der kirchliche Weltgebetstag gegen Menschenhandel statt. „Dies ist eine tiefe Wunde, die durch die schändliche Verfolgung wirtschaftlicher Interessen ohne jegliche Achtung vor der menschlichen Person entstanden ist“, sagte der Papst. „Wir sehen so viele Mädchen auf der Straße, die nicht frei sind, sondern Sklaven der Menschenhändler, die sie zur Arbeit schicken, und wenn sie das Geld nicht bringen, schlagen sie sie. Dies geschieht heute in unseren Städten“, so Franziskus. Verantwortliche müssten entschlossen handeln, „um sowohl die Ausbeutung als auch die erniedrigenden Praktiken zu verhindern, von denen insbesondere Frauen und Mädchen betroffen sind.“

Ausdrücklich begrüßte Franziskus beim Angelus Ordensfrauen des Netzwerks Talitha Kum, das sich dem Kampf gegen Menschenhandel verschrieben hat. „Danke für das, was Sie tun, für Ihren Mut. Ich danke Ihnen. Ich ermutige Sie in Ihrer Arbeit", so der Papst. Franziskus hat seit Beginn seines Pontifikats vor bald neun Jahren den Einsatz des Heiligen Stuhles im Kampf gegen Menschenhandel verstärkt. 

(vatican news – gs)

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06. Februar 2022, 12:47