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Der Papst beim Online-Dialog Der Papst beim Online-Dialog 

Papst empfiehlt „prophetische Gewaltlosigkeit“

Papst Franziskus hat sich am Donnerstagabend fast zwei Stunden lang online mit Universitätsstudenten aus Nord- und Südamerika ausgetauscht. Dabei beteten die Studenten zu Beginn auch zu Maria, der „Königin des Friedens“, auf dass sie die Ukraine, die Familien, die jungen Menschen und die Opfer der Gewalt beschütze.

Ansonsten ging es bei dem schon seit längerer Zeit angesetzten Online-Treffen, das US-Jesuiten zusammen mit der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika organisiert hatten, aber nicht um die Ukraine, sondern um Themen wie Migration und Umwelt.

Die Frage einer jungen Frau aus Brasilien gab dem Papst immerhin die Gelegenheit, etwas zum Thema Gewalt zu sagen – aber ohne Zusammenhang zu den Vorgängen in der Ukraine. Auf Gewalt könnten Christen mit „aktiver Gewaltlosigkeit“ antworten, sagte Franziskus:

„Gewalt zerstört, das sehen wir an Diktaturen in der Geschichte“

„Das ist die größte Herausforderung, die sie von euch erwarten – die Anprangerung der Gewalt. Gewalt zerstört, Gewalt baut nicht auf, und das sehen wir an militärischen und nichtmilitärischen Diktaturen in der Geschichte. Wir brauchen die Prophezeiung der Gewaltlosigkeit! Es ist viel einfacher, eine Ohrfeige zu erwidern, wenn man eine bekommt, als stattdessen die andere Wange hinzuhalten.“

Der Papst erinnerte an das Beispiel Gandhis. „Freundlichkeit", fügte er hinzu, „ist eine der schönsten menschlichen Eigenschaften, sie kommt aus der Zärtlichkeit.“ Doch er warnte auch vor dem, so wörtlich, „Spiel der Heuchelei“: „Es vergiftet dein Leben. Aufrichtigkeit kostet etwas, aber sie bringt dich bei deiner Umkehr zur Harmonie mit der Welt voran“.

Gegen die Heuchelei

Zum Thema Migration äußerte Franziskus: „Wir erleben, dass Menschen ihr Land wegen politischer Probleme, Kriege, wirtschaftlicher Probleme und kultureller Probleme verlassen. Der Grundsatz ist ganz klar: Der Migrant muss aufgenommen, begleitet, gefördert und integriert werden.“ Dabei müssten Staaten „ehrlich“ sagen, wie viele Menschen sie aufnehmen und integrieren könnten; die Verteilung von Migranten auf mehrere Länder müsse in „Geschwisterlichkeit“ geschehen.

(vatican news – sk)
 

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25. Februar 2022, 14:00