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Papst Franziskus: „Habt keine Angst, Fragen zu stellen“

„Bildung und Erziehung sind vor allem Beziehung“: Das sagte Papst Franziskus an diesem Sonntag in einer Videobotschaft. Zum 100. Geburtstag der kirchlichen Hochschule „Sacro Cuore“ in Mailand skizzierte der Papst, der selbst mal Lehrer an Jesuitenschulen in Chile und Argentinien war, sein Ideal einer Universität.

„Eine Gemeinschaft von Personen, die sich für die Realität öffnen, für die Transzendenz und für die anderen. Die offen sind fürs Lernen, fürs Entdecken – dafür, Fragen zu stellen und zusammen die Antworten von heute zu finden. Habt keine Angst, Fragen zu stellen, um Antworten zu bekommen! Eine Gemeinschaft, die ohne Angst offen ist für die Welt.“

Gerade an den Unis könne wichtige Vorarbeit für eine inklusivere Welt geleistet, könne der Widerstand gegen die „Wegwerfkultur“ organisiert werden. „Darum habe ich zu einem globalen Bildungspakt aufgerufen – er soll alle für das Hören auf die großen Fragen unserer Zeit nach dem Sinn sensibilisieren, angefangen bei den jungen Leuten, die sich über soziale Ungerechtigkeit aufregen. Die Universität kann dem nicht gleichgültig gegenüberstehen.“

Zum Nachhören: Papst-Botschaft an Studierende - Radio Vatikan

„Wir brauchen neues, kreatives Denken“

Mit alten Konzepten und Begriffen komme man nicht mehr weiter, so der Papst, es brauche ein „neues, kreatives Denken“. Dabei komme es sehr auf die Beziehung zwischen Dozenten und Studierenden an; hier müsse „Dynamik“ herrschen, „eine Spannung zwischen Gegenwart und Zukunft“.

„Euch Studierenden will ich sagen: Lasst euch in diesen verwirrten, durch die Pandemie noch schwieriger gewordenen Zeiten nicht die Hoffnung rauben! Und lasst euch nicht vom Virus des Individualismus anstecken. An der Uni lassen sich Antikörper gegen dieses Virus entwickeln – sie öffnet den Geist für die Realität und die Diversität, dort könnt ihr eure Talente entwickeln und in den Dienst aller stellen.“

(vatican news – sk)
 

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19. Dezember 2021, 11:29