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Papst Franziskus und Nadschib Mikati (Mitte) bei der Geschenkübergabe Papst Franziskus und Nadschib Mikati (Mitte) bei der Geschenkübergabe 

Papst an Mikati: Möge der Libanon sich erheben

Bei einer Audienz für den libanesischen Premierminister Nadschib Mikati im Vatikan hat der Papst ihm seine Verbundenheit mit dem Libanon versichert. Bei den Gesprächen im Staatssekretariat wurde auf die derzeitige Situation der libanesischen Bevölkerung hingewiesen, insbesondere auf die politische Krise und die sozioökonomischen Bedingungen.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Der Libanon sei „eine Botschaft und auch ein Versprechen, für das es zu kämpfen gilt“. Dies sagte der Papst, als er an diesem Donnerstagmorgen den libanesischen Premierminister Nadschib Mikati im Vatikan empfing. Der Papst erinnerte an die schwierigen Ereignisse im Land der Zedern und versicherte das Land seiner Gebete, seiner Nähe und seiner Arbeit, damit eine gemeinsame Anstrengung Gestalt annimmt, um dem Land im Nahen Osten wieder auf die Beine zu helfen. Dann zitierte er die Stelle aus dem Evangelium, in der Jesus zum Haus des Jairus geht, dessen tote Tochter bei der Hand nimmt und zu ihr sagt: „Steh auf!“. Und er fügte hinzu: „Herr, Gott, nimm den Libanon bei der Hand und sag zu ihm: Steh auf!“. Schließlich lud er die Anwesenden zu einem stillen Gebet ein.

Der Papst und der libanesische Premierminister Mikati
Der Papst und der libanesische Premierminister Mikati

Krise und friedliche Koexistenz

Anschließend traf der Premierminister mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zusammen, der von Erzbischof Paul Richard Gallagher, Sekretär für die Beziehungen zu den Staaten, begleitet wurde. In einer vom Presseamt des Heiligen Stuhls herausgegebenen Pressemitteilung heißt es: „Während der herzlichen Gespräche wurden die historischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Libanon und die wichtige Rolle der katholischen Kirche in diesem Land hervorgehoben. Es wurde auf die derzeitige Situation des libanesischen Volkes hingewiesen, insbesondere im Hinblick auf die politische Krise und die sozioökonomischen Bedingungen, in der Hoffnung, dass Gerechtigkeit, die notwendigen Reformen und die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft dazu beitragen werden, das Schicksal des Landes der Zedern wiederherzustellen. Schließlich wurde „die Bedeutung der Förderung des Konzepts der uneingeschränkten Staatsbürgerschaft für alle Libanesen" bekräftigt und „die Bedeutung des friedlichen Zusammenlebens hervorgehoben, damit der Libanon weiterhin eine Botschaft des Friedens und der Brüderlichkeit ist, die vom Nahen Osten ausgeht“, heißt es in dem Kommuniqué.

Die Geschenke

Beim traditionellen Austausch von Geschenken überreichte der libanesische Premierminister dem Papst einen Ziegelstein aus der melkitischen Erlöserkirche, die bei der Explosion am 4. August letzten Jahres schwer beschädigt wurde. Papst Franziskus seinerseits überreichte dem Premierminister neben einigen päpstlichen Dokumenten einen Bronzeguss, der Arbeiter im Weinberg darstellt und die Inschrift trägt: „Möge die Frucht des Weinstocks und der Arbeit des Menschen für uns ein Trank des Heils werden“.

Papst empfängt Ex-Außenminister aus Bahrain

Papst Franziskus hat den ehemaligen Außenminister von Bahrain, Scheich Chalid bin Ahmad Al Chalifa, am Donnerstag in Audienz empfangen. Das teilte der Vatikan ohne Nennung weiterer Details im Anschluss an das Treffen mit. Al Chalifa war im vergangenen Jahr nach 15 Jahren Amtszeit recht plötzlich und ohne weitere Begründung von seinem Posten entlassen und zum „Diplomatischen Berater“ von Bahrains König Hamad ernannt worden.

Der Ururenkel des Emirs von Bahrain war bis 2020 erst der zweite Außenminister des Golfstaates. Zuvor war er viele Jahre im diplomatischen Dienst tätig, unter anderem als Botschafter in Großbritannien und Schweden. Al Chalifa war in der arabischen Welt aufgefallen durch Äußerungen zu Israel. So verteidigte er mehrfach öffentlich das Existenz- sowie Verteidigungsrecht Israels.

(vatican news)

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25. November 2021, 14:02