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Papst Franziskus im Gespräch mit einer Familie Papst Franziskus im Gespräch mit einer Familie 

Papst eröffnet Familienjahr: „Unterstützen wir die Familie!“

Der Papst hat am Freitag das Jahr der Familie „Amoris laetitia“ offiziell eröffnet. In einer Botschaft an die Teilnehmer eines vom zuständigen Vatikan-Dikasteriums organisierten Online-Treffens betonte er, es genüge nicht, die kirchliche Lehre zu bekräftigen, ohne am realen Leben der Familien mit all ihren Verletzlichkeiten Anteil zu nehmen.

Die Online-Konferenz unter dem Titel „Unsere tägliche Liebe“ wurde durch das für das Themenjahr zuständige Familie-Dikasterium in Zusammenarbeoit mit der Diözese Rom und dem Institut Johannes Paul II. am fünften Jahrestag der Apostolischen Exhortation organisiert. Das Jahr stelle auch eine Einladung an alle Gläubigen dar, das Dokument nochmals zu lesen und darüber nachzudenken, betonte der Papst. 

Ein neuer Blick auf die Familie

Über weite Strecken orientierte Franziskus sich in der Botschaft an dem Text, den er im Anschluss an die Familiensynode im Vatikan verfasst hatte. Dieser vermittele, dass angesichts tiefgreifender Veränderungen in der Gesellschaft „ein neuer Blick“ der katholischen Kirche auf die Familie notwendig sei. Es genüge nicht, die Bedeutung der althergebrachten Lehre zu bekräftigen, so Franziskus.

Zugleich müsse man die Schönheit der Familien bewahren und sich mit Mitgefühl um deren Zerbrechlichkeiten und Wunden kümmern. Diese beiden Aspekte bildeten das Herzstück jeder Familienpastoral: „Der Freimut der Verkündigung des Evangeliums und die Zärtlichkeit der Begleitung“,  brachte es Franziskus auf den Punkt.

Nicht von oben herab

Die „Diktatur der Gefühle, die Verherrlichung des Provisorischen“ mache familiäre Bindungen heutzutage instabil, so der Papst. Aufgabe der Kirche sei es, menschliche Beziehungen von der „Sklaverei“ zu befreien, durch die sie oft entstellt würden.

Dazu müsse man „in das wirkliche Leben eintauchen“, um die Nöte von Eheleuten und Eltern zu verstehen. „Wir sind berufen, den Weg der Familien zu begleiten, zuzuhören, zu segnen,“ so das Kirchenoberhaupt. Eine Lehre von oben herab ohne das „Fleisch" des alltäglichen Lebens laufe hingegen Gefahr, eine schöne Theorie zu bleiben und nur als moralische Verpflichtung wahrgenommen zu werden. 

Auch wenn die Pandemie familiäre Bindungen einer harten Prüfung unterziehe, blieben diese doch wichtigster Bezugspunkt und größte Stütze für den Zusammenhalt der Gesellschaft als Ganzes, gab der Papst zu bedenken. „Unterstützen wir also die Familie! Verteidigen wir sie vor dem, was ihre Schönheit gefährdet,“ schwor Franziskus die Organisatoren der Zusammenkunft auf den gemeinsamen Einsatz im Rahmen des Familienjahres ein.

Bis Juni 2022

Das „Amoris-laetitia-Jahr“ wird federführend vom vatikanischen Familiendikasterium organisiert. Vorgesehen ist eine ganze Reihe von Veranstaltungen und Projekten. Sie sollen neue Impulse zur Umsetzung des Apostolischen Schreibens geben. Die Aktion endet beim Weltfamilientreffen mit dem Papst im Juni 2022 in Rom.

(vatican news/kap - cs)

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19. März 2021, 17:28