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Schutz der Menschenwürde und Schutz der Natur geht Hand in Hand Schutz der Menschenwürde und Schutz der Natur geht Hand in Hand 

Papst: Ganzheitliche Ökologie erfordert „tiefgreifende innere Umkehr“

Es braucht dringend ein „neues und inklusiveres sozio-ökonomisches Paradigma“, das der Tatsache Rechnung trägt, „dass wir eine einzige Menschheit sind". Das bekräftigt der Papst in einer Grußbotschaft an ein internationales Umwelttreffen, das die Öko-Initiative EcoOne der Fokolar-Bewegung, das vatikanische Entwicklungsdikasterium und die weltweite katholische Klimabewegung organisiert haben.

Es sei nötig, „die Logik der Ausbeutung und des Egoismus“ zu durchbrechen, erinnerte Franziskus dabei erneut. Die Begegnung von diesem Freitagnachmittag steht unter dem Thema: „Neue Wege zu einer ganzheitlichen Ökologie: Fünf Jahre nach Laudato si’“.

Was hat Laudato si’ bewirken können?

Das Treffen, so der Papst in seiner Botschaft, gehe von einer Vision aus, die sowohl die Menschheit als auch den Schutz der Umwelt unter verschiedenen Gesichtspunkten, aber immer in Beziehung zueinander betrachte. Er dankte den beteiligten Institutionen für ihren Einsatz und erinnerte in diesem Zusammenhang an die Überzeugung der Gründerin der Fokolar-Bewegung, Chiara Lubich, dass die Welt „in sich ein Charisma der Einheit“ trage. Diese Überzeugung werde die aktuellen Überlegungen sicherlich leiten, zeigte sich Franziskus überzeugt.

Im Mittelpunkt der Arbeiten, die noch bis zum kommenden 25. Oktober in Castel Gandolfo laufen, steht eine Überprüfung des Einflusses, den Laudato si’ auf die gegenwärtige Gesellschaft ausgeübt hat, mit besonderer Aufmerksamkeit für die Rolle, die sowohl der Einzelne als auch soziale Gemeinschaften für die Sorge um das „Gemeinsame Haus“ spielen können.

Armut an der Wurzel bekämpfen

Die Solidarität untereinander und mit der Welt erfordere den festen Willen, konkrete Maßnahmen auszuarbeiten und umzusetzen, die „die Würde aller Menschen in ihren zwischenmenschlichen, familiären und die Arbeit betreffenden Beziehungen“ unterstützen, dabei aber auch die Bekämpfung der „strukturellen Ursachen der Armut“ sowie den Einsatz für den Umweltschutz im Auge habe, so der Papst weiter.  

„Kinder der gleichen Erde, die uns alle beherbergt“

Dringend nötig sei in diesem Zusammenhang ein „neues und inklusiveres sozio-ökonomisches Paradigma“, das die Wahrheit widerspiegele, dass wir „eine einzige Menschheit“ seien, „als Weggefährten vom gleichen menschlichen Fleisch, als Kinder der gleichen Erde, die uns alle beherbergt“, griff der Papst eine Formulierung aus seiner jüngsten Enzyklika Fratelli tutti auf.

Für ein neues sozio-ökonomisches Paradigma

Das Ziel einer ganzheitlichen Ökologie erfordere eine „tiefgreifende innere Umkehr“, die sowohl den Einzelnen als auch die Allgemeinheit betreffe, unterstrich erneut Franziskus. „Während ihr die großen Herausforderungen untersucht, die wir in diesem Moment angehen müssen – einschließlich des Klimawandels, der nachhaltigen Entwicklung und des Beitrags, den die Religion in der Umweltkrise leisten kann, ist es grundlegend, mit der Logik der Ausbeutung und des Egoismus zu brechen und die Praxis eines nüchternen, einfachen und demütigen Lebensstils zu fördern“, bekräftigte der Papst mit Grundgedanken aus seiner Enzyklika Laudato si’  (vgl. 222-224). 

Umkehr eines jeden Einzelnen

Er wünsche sich, so der Papst abschließend an die Teilnehmer, dass ihre Arbeit dazu beitragen könne, dass die Menschen als „Kinder Gottes“ mehr Verantwortung füreinander und für die Schöpfung, „seine Gabe“, übernehmen. 

(vatican news - cs)

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23. Oktober 2020, 15:06