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Rosenkranz mit Franziskus: „Möge Maria uns ihre Augen zuwenden“

Papst Franziskus hat am Samstagabend im Vatikan für Ärzte, Pflegepersonal, Priester und alle Verantwortlichen gebetet, die in dieser Pandemie-Zeit für die Überwindung der Krise sorgen. Beim Rosenkranzgebet vor der Lourdesgrotte in den Vatikanischen Gärten bat er die Muttergottes darum, dass sie in dieser Pandemie des Coronavirus barmherzig auf uns schauen möge.

Mario Galgano und Claudia Kaminski – Vatikanstadt

„Du, Heil des römischen Volkes, weißt, was wir brauchen, und wir sind sicher, dass Du dafür sorgen wirst, dass so wie in Kana in Galiläa, nach diesem Moment der Prüfung wieder Freude und Feste einkehren können.“ Mit diesen Worten begann Papst Franziskus das Rosenkranzgebet vor der Lourdesgrotte in den Vatikanischen Gärten. Etwa 50 Gläubige waren anwesend, unter ihnen waren Kardinal Giovanni Battista Re sowie der frühere Erzbischof von Lyon, Kardinal Philippe Barbarin, und der Präsident des Päpstlichen Rates für die Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella, der das besondere Gebet im Vatikan auch organisiert hatte. Ein kleiner Chor sang die Marienlieder.

Zum Nachhören
Der Papst und Gemeinde vor der Lourdesgrotte in den Vatikanischen Gärten
Der Papst und Gemeinde vor der Lourdesgrotte in den Vatikanischen Gärten

Vertreter der verschiedenen betroffenen Gruppen

Nach dem Papst Franziskus Blumenvor der Statue der Gottesmutter in der Grotte, die eine Nachbildung der Grotte von Massabielle bei Lourdes ist, abgelegt hatte, begann er das Rosenkranzgebet. Jedes Geheimnis wurde durch eine entsprechende Perikope aus der Bibel eingeleitet, die von einigen Frauen und Männern vorgetragen wurde, die verschiedene Gruppen von Menschen repräsentierten, die von dem durch Covid-19 verursachten Gesundheitsnotstand besonders betroffen sind: Ein Arzt und eine Krankenschwester; ein vom Coronavirus geheilter Mann und eine Frau, die ein Familienmitglied verloren hat; ein Priester, ein Krankenhausseelsorger und eine Krankenschwester; ein Apotheker und eine Journalistin; ein Freiwilliger des Zivilschutzes mit seiner Familie und eine junge Familie, die vor wenigen Wochen Nachwuchs bekam. 

„Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin.“

Die Marienfeier stand unter dem Thema: „Eifrig und einmütig im Gebet, zusammen mit Maria“ (Apg 1,14). Mindestens ein Dutzend Marienheiligtümer der Welt, darunter natürlich auch Lourdes, Fatima und aus dem deutschsprachigen Raum Altötting, beteiligten sich an diesem Gebet, das am Vorabend des Pfingstsonntags weltweit übertragen wurde.

Am Ende des Rosenkranzes betete der Papst vor den Anwesenden, die streng getrennt und mit Mundschutz vor ihm standen:

„Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin. Verschmähe nicht unser Gebet in unsern Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren, o du glorreiche und gebenedeite Jungfrau.“

Mehrere Gläubige beteten zusammen mit dem Papst den Rosenkranz
Mehrere Gläubige beteten zusammen mit dem Papst den Rosenkranz

Weiter erinnerte der Papst in seinem Gebet an die derzeitige dramatische Situation, „erfüllt von Leiden und Ängsten, die die ganze Welt umspannen“. Deshalb flehte er zu Maria, um Beistand und Schutz.

„O Jungfrau Maria, wende in dieser Pandemie des Coronavirus deine barmherzigen Augen uns zu und tröste all jene, die verstört sind und um ihre toten Angehörigen weinen, die manchmal auf eine Weise begraben wurden, die die Seele verletzt. Hilf denen, die sich um die kranken Menschen sorgen, denen sie nicht nahe sein können, um eine Ansteckung zu verhindern. Schenk denjenigen Vertrauen, die sich über die ungewisse Zukunft und die Folgen für Wirtschaft und Arbeit Sorgen machen.“

Wie in Kana gehe die Jungfrau nun zu ihrem Sohn Jesus. Denn sie bitte in diesen Augenblicken, „die Familien der Kranken und Opfer zu trösten und ihre Herzen für Vertrauen zu öffnen“.

Fürsprache um Beistand

Der Papst bat auch um ihre Fürsprache mit Blick auf die Ärzte, Krankenschwestern, Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Freiwilligen, „die in dieser Zeit der Not an vorderster Front stehen und ihr Leben riskieren, um andere Leben zu retten“. „Begleite sie in Ermüdung und gib ihnen Kraft, Güte und Gesundheit“, fügte Franziskus an.

Franziskus betete auch für die Priester und Ordensleute, die mit pastoraler Fürsorge und Engagement versuchen, allen zu helfen und die Betroffenen zu unterstützen, und bat um Erleuchtung des Geistes für „die Männer und Frauen der Wissenschaft, damit sie angemessene Lösungen zur Überwindung der Krankheiten finden können“.

„Heilige Maria, berühre die Gewissen, damit die riesigen Summen, die für die Aufstockung und Verbesserung der Rüstung verwendet werden, stattdessen für die Förderung geeigneter Studien genutzt werden, um ähnliche Katastrophen in Zukunft zu verhindern.“

In seinem Gebet bat er auch um Hilfe für die Staats- und Regierungschefs der Nationen, „damit sie mit Weisheit, Fürsorge und Großzügigkeit arbeiten“. Es sei wichtig, denjenigen zu helfen, „denen das Nötige zum Leben fehlt, und soziale und wirtschaftliche Lösungen vorausschauend und im Geiste der Solidarität zu planen“.

„Heilige Maria, berühre die Gewissen, damit die riesigen Summen, die für die Aufstockung und Verbesserung der Rüstung verwendet werden, stattdessen für die Förderung geeigneter Studien genutzt werden, um ähnliche Katastrophen in Zukunft zu verhindern“, fuhr Franziskus fort.

Er wünsche sich „ein Gefühl der Zugehörigkeit zu einer großen Familie“ und das dieses Zusammengehörigkeitsgefühl in der Welt wachse, „im Bewusstsein des Bandes, das uns alle verbindet, denn mit einem geschwisterlichen Geist und Solidarität können wir in den vielen Situationen der Armut und des Elends helfen“.

Nach dem Schlusssegen grüßte der Papst die vielen Marienheiligtümer, die durch den Livestream miteinander verbunden waren und nannte besondere jene in Lateinamerika. So sagte Franziskus auf Spanisch. „Möge unsere Mutter von Guadalupe uns begleiten.“

(vatican news)

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Eindrücke von der Feier
30. Mai 2020, 18:15