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Sich blind in die Hand der Technik begeben? Davon rät der Papst ab Sich blind in die Hand der Technik begeben? Davon rät der Papst ab 

Papst: Bildung ohne Ethik ist Entfremdung

Angesichts neuer Entwicklungen in der Technologie ermuntert Papst Franziskus zu einer ethischen Grundlegung bei der Wissensvermittlung. Katholische Universitäten hätten hier eine besondere Aufgabe, sagte er am Montag im Vatikan.

„Bildung, die auf eine rein technische Ausbildung reduziert wird, bedeutet Entfremdung. Wenn man meint, man könne allein Wissen ohne seine ethische Dimension vermitteln, wäre das, als wenn man der Bildung an sich eine Absage erteilt“, sagte der Papst bei einer Audienz für Vertreter eines internationalen Netzwerkes katholischer Universitäten (FIUC).

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Er bezog sich dabei auf den Fortschritt der technologischen Forschung, der „zunehmend auf die physische und psychologische Gesundheit der Menschen“ Einfluss habe. Dabei halten technische Paradigmen in die Wissenschaft Einzug und hinterlassen damit auch Spuren beim Menschen.

Vor allem katholische Bildungseinrichtungen hätten hier die Aufgabe, mit Nachdruck ethische Fragen in der Wissenschaft zu stellen und die Ziele vor Augen zu halten, die Forschung aus Sicht der katholischen Kirche haben sollte: Solidarität, die Suche nach dem Gemeinwohl und nach einer ganzheitlichen Gesundheit von Mensch und Umwelt.

Harmonie in Denken, Fühlen und Handeln

Ganzheitlichkeit brauche es nicht nur als Ziel, sondern auch als Ansatz in der wissenschaftlichen Lehre und Forschung selbst, fuhr er fort. Bei der Ausbildung könne es nicht nur darum gehen, „den Kopf mit Begriffen zu füllen“, so Franziskus. Vielmehr sollten hier „drei Sprachen des Menschen“ zum Zug kommen: „Dies Sprache des Geistes, die Sprache des Herzens und die Sprache der Hand, damit wir in Einheit denken mit dem, was wir fühlen und tun. Man soll sich in Harmonie mit dem fühlen, was man denkt und tut, man stelle Eintracht her mit dem, was wir fühlen und denken. Eine generelle Harmonie, kein Herausschneiden aus der Totalität.“

Darum müsse es in der Wissenschaft des dritten Jahrtausends gehen, schärfte der Papst seinen Zuhörern ein. Gerade angesichts des spürbaren Drucks durch Wirtschaft, Politik und Kultur, dem heute auch die Wissenschaft ausgesetzt sei, hätten katholische Universitäten „die Aufgabe, die junge Generation darauf vorzubereiten, nicht allein zu qualifizierten Experten der verschiedenen Disziplinen zu werden, sondern auch Vorantreiber des Gemeinwohls, kreative Führer und Verantwortungsträger des sozialen und gesellschaftlichen Lebens, mit einer richtigen Vision des Menschen und der Welt. In diesem Sinne müssen sich die Universitäten heute fragen, welchen Beitrag sie für die ganzheitliche Gesundheit und eine solidarische Ökologie geben können und müssen.“

Welchen Beitrag leistet Forschung für ganzheitliche Gesundheit und solidarische Ökologie?

Mit „richtig" meint Papst Franziskus „integral", „ganzheitlich". Der Papst ermutigte die Lehreinrichtungen vor Hintergrund dieser von Ethik geleiteten Ziele zu interdisziplinärer Forschung, internationaler Zusammenarbeit und zu Synergien im Umgang mit den eigenen Ressourcen.  

Papst Franziskus ging in seiner Rede nähe auf den epistemologischen Wandel ein, der sich heute an der technologischen Forschung ablesen lässt. Technologie, Wissenschaft und Wirtschaft fließen in diesem interdisziplinären Forschungsfeld zusammen, zudem bedingen sich Forschung und Forschungsgegenstand gegenseitig.

Vor Hintergrund dieses Wandels könne das Netzwerk katholischen Universitäten FIUC im internationalen Wissenschaftskontext mit gutem Beispiel vorangehen, führte der Papst weiter aus: „Euer Netzwerk ist dazu gerufen, im Sinn eines moralischen Imperativs auf eine größere Einigkeit der internationalen akademischen Gemeinschaft hinzuwirken.“

(vatican news – pr)

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04. November 2019, 10:15