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Madagaskar: Der Papst vor Priestern und Ordensleuten Madagaskar: Der Papst vor Priestern und Ordensleuten 

Papst an Kirchenleute: „Selig ist die Kirche der Armen!“

Papst Franziskus hat der Kirche in Madagaskar geraten, nicht „stundenlang über Erfolge oder Misserfolge, den Nutzen unseres Handelns oder den Einfluss zu sprechen“.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Solche fruchtlosen Debatten dürften in der Kirche nicht „an erster Stelle“ stehen, sagte er am Sonntag bei einer Begegnung mit Priestern, Seminaristen und Ordensleuten in Antananarivo, der Hauptstadt von Madagaskar. Der Papst warnte auch vor „apostolischen Programmen, die immer größer, akribischer und besser gestaltet sind“. So etwas sei „typisch für besiegte Generäle“.

Es war der letzte große Auftritt des Papstes in Madagaskar, der zweiten Station seiner Reise nach Afrika und an den Indischen Ozean. Am Montag fliegt er über Tag nach Mauritius, am Dienstag wird er dann von Madagaskar aus wieder nach Rom zurückkehren. Vor Madagaskar hatte Franziskus bereits Mosambik besucht.

„Vielen Dank für euer Zeugnis!“

Ausdrücklich lobte der Papst bei seiner Begegnung mit Kirchenleuten in Antananarivo die „lebendige, engagierte Kirche“ in Madagaskar. Sie sei nicht nur von Ordensleuten aufgebaut worden, sondern auch von „vielen Laien, die in den schwierigen Zeiten der Verfolgung, als viele Missionare und Ordensleute gehen mussten, diejenigen waren, die die Flamme des Glaubens in diesen Ländern am Leben erhielten“.

„Ich weiß, dass viele von euch unter schwierigen Bedingungen leben“, sagte der Papst zu den Priestern, Seminaristen und Ordensleuten. „Viele von euch tragen auf ihren Schultern – um nicht zu sagen: zu Lasten ihrer Gesundheit – die Bürde der apostolischen Bemühungen. Ihr entscheidet euch jedoch dafür, zu bleiben und in der Nähe eures Volkes und mit eurem Volk zu leben. Vielen Dank dafür! Vielen Dank für euer Zeugnis und dafür, dass ihr dortbleiben und die Berufung nicht zu einem „Sprungbrett für ein besseres Leben“ machen wollt!“

„Die Jünger hatten keine Werbeflyer mit ihren Gesichtern darauf“

Franziskus ermunterte seine Zuhörer, „großzügig alles zu fördern, was das Volk Gottes wachsen, reifen und Früchte tragen lässt“. Erfolg in der Seelsorge habe nichts mit Marketing zu tun, das hätten schon die Jünger erlebt, die Jesus einstmals zur Mission ausgesandt habe: „Es waren nicht ihre Fähigkeiten, Namen oder Titel; sie hatten keine Werbeflyer mit ihren Gesichtern darauf…“ Zum Eintreten gegen das Böse gehöre auch „die Bekämpfung der Unwissenheit durch Bildungsangebote“. Franziskus wörtlich: „Es sind auch Zeichen eures Sieges, einen Baum zu pflanzen oder einer Familie Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen. Welch ein Zeichen der Niederlage des Bösen ist es, wenn ihr euch dafür engagiert, dass Tausende von Menschen ihre Gesundheit wiedererlangen!“

„Selig ist die Kirche der Armen“

Engagierte Mitarbeiter in der Kirche dürften nicht zu „Profis des Heiligen“ werden. „Besiegen wir den bösen Geist auf seinem eigenen Terrain: Wo er uns einlädt, uns an wirtschaftliche Sicherheit, Räume der Macht und der menschlichen Anerkennung zu klammern, antworten wir mit evangeliumsgemäßer Verfügbarkeit und Armut, die uns dazu bringt, unser Leben für die Sendung hinzugeben.“

„Selig seid ihr – selig ist die Kirche der Armen und für die Armen!“ Mit diesem Ausruf beschloss Papst Franziskus seine Rede.

(vatican news – sk)
 

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08. September 2019, 12:35