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Papst Franziskus bei der Generalaudienz Papst Franziskus bei der Generalaudienz 

Generalaudienz: „Das Himmelreich kann man nicht mit Gewalt einsetzen“

Vielmehr sei es die Sanftmut, mit der das Reich Gottes Verbreitung finde, betonte Franziskus vor zahlreichen Pilgern an diesem Mittwoch. Bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz führte er die Katechesereihe zum Vaterunser fort. Diesmal kreisten seine Überlegungen um den Satz „Dein Reich komme“ (Mt 6, 10). Nach seiner Katechese erinnerte er daran, dass an diesem Mittwoch die Fastenzeit beginnt: eine Zeit „der Buße, des Fastens und der Entsagung.“

Christine Seuss - Vatikanstadt

Der Papst erinnerte in seiner Katechese an Jesus, der seine Verkündigung in Galiläa mit den Worten begann: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ Diese Worte, so erläutert Franziskus, seien keinesfalls als Drohung aufzufassen: „Im Gegenteil, sie sind eine freudige Ankündigung, eine Botschaft der Freude. Jesus will die Menschen nicht zur Umkehr drängen, indem er die Angst vor dem nahen Urteilsspruch Gottes oder das Schuldbewusstsein wegen der begangenen Übel schürt. Jesus betreibt keinen Proselytismus, er kündigt einfach nur an.“

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Die Zeichen dieses Gottesreiches, so betont der Papst, seien durchweg positiv. Jesus kümmere sich um die an Leib und Seele Erkrankten, um die, die von der Gesellschaft ausgeschlossen wurden, wie die Leprakranken: „Sünder, die von allen mit Abscheu betrachtet wurden.“ Doch die, die die anderen ausschlössen, fügte der Papst spontan hinzu, seien nach den Worten Jesu „Scheinheilige“.

„Viele Männer und Frauen leben noch mit verschlossenem Herzen“

„Jesus ist gekommen; doch die Welt ist immer noch durch Sünde gezeichnet, bevölkert von vielen Menschen, die leiden, Menschen, die sich nicht versöhnen und nicht verzeihen, mit Kriegen und vielen Formen der Ausbeutung. Denken wir an den Handel mit Kindern, zum Beispiel.“

All diese Vorkommnisse seien ein Anzeichen dafür, dass der Sieg Christi noch nicht vollständig verwirklicht sei, bemerkte der Papst mit Blick auf die Tatsache, dass „viele Männer und Frauen noch mit verschlossenem Herzen“ lebten. „Es ist vor allem in diesen Situationen, dass dem Christen die zweite Bitte des Vaterunsers über die Lippen kommt: Dein Reich komme. Was so viel bedeutet wie: Vater, wir brauchen dich! Jesus, wir haben es nötig, dass du überall und für immer der Herr in unserer Mitte bist.“

„Man kann das Himmelreich nicht mit Gewalt einsetzen: es wird mit Sanftmut verbreitet“

Man könne sich angesichts der Übel in der Welt in der Tat fragen, warum das Reich Gottes nur so langsam komme, fuhr der Papst fort. Doch Jesus, der seinen Sieg gerne mit Gleichnissen erläutere, erkläre den Menschen, dass das Himmelsreich wie ein Acker sei, auf dem Weizen und Unkraut gemeinsam wüchsen (Mt 13, 24): „Es wäre der größte Fehler, sofort eingreifen zu wollen und von der Welt das zu entfernen, was Unkraut zu sein scheint. Gott ist nicht wie wir, Gott ist geduldig. Man kann das Himmelreich nicht mit Gewalt in der Welt einsetzen: es wird mit Sanftmut verbreitet.“

Das Himmelreich sei sicherlich eine große Macht, „die größte, die es gibt“, fuhr der Papst fort, doch sie sei nicht nach den Kriterien der Welt zu ermessen: „Deshalb scheint sie niemals die absolute Mehrheit zu haben“. Doch das Himmelreich sei wie die Hefe, die im Teig verschwinde, letztlich aber erst dafür sorgte, dass der Teig aufgehen könne.

Der Papst schloss seine Überlegungen mit einer Ermahnung: „Dein Reich komme! Säen wir diese Worte inmitten unserer Sünden und Fehlschläge. Schenken wir sie den Menschen, die durch das Leben besiegt und gebeugt sind, denen, die mehr Hass als Liebe geschmeckt haben, denen, die unnütze Tage verlebt haben, ohne jemals den Grund dafür zu verstehen. Schenken wir sie denen, die für die Gerechtigkeit gekämpft haben, allen Märtyrern der Geschichte, denen, die zu dem Schluss gekommen sind, dass sie umsonst gekämpft haben und dass in dieser Welt das Böse regiert.“

(vatican news)

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06. März 2019, 11:15