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Öffentliche Vorstellung des Buches Öffentliche Vorstellung des Buches 

Papst-Buch über die Figur der Maria erschienen

Papst Franziskus hat mit dem italienischen Journalisten Marco Pozza über die Bedeutung von Maria für die Kirche diskutiert. Die Dialoge sind Teil der Sendereihe „Ave Maria“, die ab kommenden Dienstag in elf Folgen auf dem Sender der italienischen Bischofskonferenz TV2000 ausgestrahlt wird. Die Dialoge sind am Dienstag auch in Buchform veröffentlicht worden.

Julia Rosner - Vatikanstadt

„Gegrüßet seist du, Maria, voller Gnade“ - so beginnt das Gebet, das viele Katholiken seit Kindheitstagen gelernt haben und das besonders in Schwierigkeiten vielen auf den Lippen und im Herzen wieder auftauchen dürfte. Nach dem Beispiel der Überlegungen zum „Vaterunser“ hat Papst Franziskus das marianische Gebet Satz für Satz mit dem Journalisten und Kaplan des Gefängnisses von Padua, Marco Pozza, besprochen. Das meldete der „Osservatore Romano“ am Dienstag und veröffentlichte einige Passagen aus dem dabei entstandenen Buch.

„Maria hat uns mütterliche Wärme gegeben. Sie umgibt uns inmitten von Schwierigkeiten. Diese mütterliche Wärme, die nichts und niemandem erlaubt, in der Kirche die Revolution der Zärtlichkeit auszulöschen, ist von ihrem Sohn eröffnet worden“, heißt es in dem Buch. „Wo eine Mutter ist, da ist Zärtlichkeit.“ Maria mit ihrer Mutterschaft zeige, dass Demut und Zärtlichkeit nicht die Tugenden der Schwachen, sondern der Starken seien.

„Gegenmittel gegen Egoismus“

 

Weiter wird Franziskus in dem Buch zitiert: „Mütter sind das stärkste Gegenmittel gegen unsere individualistischen und egoistischen Tendenzen. Eine Gesellschaft ohne Mütter wäre nicht nur eine kalte Gesellschaft, sondern eine Gesellschaft, die ihr Herz verloren hat, die den ‚Geschmack' der Familie verloren hat. Eine Gesellschaft ohne Mütter wäre eine Gesellschaft ohne Gnade, die nur der Berechnung und Spekulation Platz gemacht hat. Mütter können selbst in den schlimmsten Momenten Zärtlichkeit, bedingungslose Hingabe und die Stärke der Hoffnung erlebbar machen.“

In den Evangelien erscheine Maria als eine Frau mit wenigen Worten, ohne große Diskurse oder Protagonisten, aber mit einem sorgfältigen Blick, der das Leben und die Sendung ihres Sohnes und damit alles, was er liebt, beschützen könne, heißt es weiter.

„Werkzeug einer neuen Schöpfung“

 

„Die Muttergottes ist normal. Sie ist eine Frau, der jede Frau auf dieser Welt nacheifern darf. Maria arbeitete, sie kaufte ein, sie half ihrem Sohn, sie half ihrem Mann. Doch dieses ‚normale Geschöpf' wird zum Werkzeug einer neuen Schöpfung, eines neuen Pakts.“ Es sind die Frau und ihre Rolle, die die Reflexion des Papstes anregen: „Die Kirche ist eine Frau. Sie ist nicht männlich. Wir Kleriker sind Männer, aber wir sind nicht die Kirche“, wird Franziskus zitiert.

Das Buch ist vom Rizzoli-Verlag in Zusammenarbeit mit der Libreria Vaticana herausgegeben worden. Es hat 160 Seiten und kostet 16 Euro.

(l'osservatore romano - jm)

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09. Oktober 2018, 14:06