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Papst Franziskus bei der Frühmesse an diesem Donnerstag Papst Franziskus bei der Frühmesse an diesem Donnerstag  (Vatican Media)

Frühmesse: Der wahre Christ lebt die Barmherzigkeit Gottes

Nur wer barmherzig ist, ähnelt Gott dem Vater: der wahre Christ entscheidet sich für die Barmherzigkeit des Vaters und gegen die Logik des Teufels, der „andere anklagen, zerstören will“. Das betonte Papst Franziskus an diesem Donnerstag bei der Frühmesse im vatikanischen Gästehaus Santa Marta.

 

Silvia Kritzenberger und Barbara Castelli - Vatikanstadt
 

Ausgehend vom Lukasevangelium  (Lk 6,27-38) konzentrierte der Papst seine Überlegungen auf vier Details, die das christliche Leben ausmachen: „Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen; segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln.“ Ein Christ dürfe nie in die Logik der üblen Nachrede eintreten, sondern müsse für die Menschen beten, die ihm das Leben schwermachen.

„Das ist der Stil des Christen, die christliche Lebensweise,“ erklärte Franziskus. „ Aber was ist, wenn ich diese vier Dinge nicht tue? Wenn ich meine Feinde nicht liebe; wenn ich Menschen, die mich hassen, nicht Gutes tue; diejenigen nicht segne, die mich verfluchen und nicht für jene bete, die mich schlecht behandeln: bin ich dann kein Christ?“ führte der Papst einen möglichen Einwand an. Und gab auch gleich die Antwort: „Nein, du bist Christ, weil du die Taufe empfangen hast -  aber du lebst nicht wie ein Christ! Du lebst wie ein Heide, im Geist der Weltlichkeit.

Sich als wahre Kinder Gottes zeigen
 

Natürlich sei es einfacher, an denen, die andere Anschauungen vertreten als wir selber, kein gutes Haar zu lassen. Die christliche Logik aber sei eine Logik, die „gegen den Strom schwimmt, der Torheit des Kreuzes folgt“, führte Franziskus aus. Unser Ziel müsse es also sein, in unserem Verhalten zu zeigen, dass wir wahrlich Kinder unseres himmlischen Vaters sind.

Zum Nachhören

„Nur wer barmherzig ist, ähnelt Gott dem Vater. Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“, mahnte der Papst. „Das ist der Weg, der nicht dem Geist der Welt entspricht; der andere nicht beschuldigt. Denn unter uns ist der große Ankläger – jener, der uns immer vor Gott anklagt, uns vernichten will: Satan: Er ist der große Ankläger. Und wenn ich in die Logik des Beschuldigens eintrete, des Fluchens, des Versuchs, andere zu verletzen, dann trete ich in die Logik des großen Anklägers ein, der destruktiv ist. Der das Wort "Barmherzigkeit" nicht kennt, gar nicht weiß, was er damit anfangen soll.“

Die Entscheidung für die Barmherzigkeit des Vaters
 

Im  Leben ginge es also darum, uns zu entscheiden, wem wir folgen wollen: dem Vater oder dem „großen Ankläger“, der uns dränge, mit dem Finger auf andere zu zeigen, sie zu ruinieren.

„Dabei ist er es, der mich zerstören will! Und das darfst Du den anderen nicht antun! Du darfst nicht in die Logik des Anklägers eintreten. Klag dich selbst an!“, so der Denkanstoß des Papstes zum Abschluss der Messe. „Es wird dir gut tun! Die einzige legitime Anklage, die wir Christen haben, ist, uns selbst anzuklagen. Für die anderen nur Barmherzigkeit – schließlich sind wir Kinder des Vaters, der barmherzig ist!“

(vatican news)

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13. September 2018, 11:44
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