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Kinder im Libanon in Schulen und Behelfszentren Kinder im Libanon in Schulen und Behelfszentren 

Linzer Hilfswerk für Engagement im Libanon ausgezeichnet

Die „Initiative Christlicher Orient" (ICO) ist Preisträger des „Intercultural Achievement Award 2024". Die ICO wurde in der erstmals vergebenen Kategorie „Religious Freedom" für die Unterstützung kirchlicher Schulen im Libanon geehrt, in denen christliche und muslimische libanesische Kinder gemeinsam unterrichtet werden und aufwachsen. Neben Bildung setzten sich die Schulen auch für den Dialog zwischen den Religionsgemeinschaften ein.

Der Award wurde dem Hilfswerk am Dienstag in Wien vom österreichischen Außenministerium verliehen.

Vielseitige Unterstützung

Die ICO unterstützt die Bildungseinrichtungen auf vielfältige Weise: durch die Bezahlung des Schulgelds, die Finanzierung von Schuljausen, Renovierungsarbeiten oder Freizeitaktivitäten sowie durch den Kauf von Heizöl und der Installation von Photovoltaikanlagen, damit es im Winter etwas Strom und Wärme in den Einrichtungen gibt. Eine weitere Besonderheit der Arbeit der ICO sei, dass einzelne Pfarren in Österreich und Solidaritätsgruppen aktiv in die Hilfsprojekte eingebunden sind, wie bei der Projektpräsentation mitgeteilt wurde.

Mehr denn je um Dialog bemüht

Für die ICO nahm Geschäftsführerin Michlin Alkhalil den Preis entgegen. Sie betonte am Rande der Preisverleihung gegenüber Kathpress, dass sich die ICO gerade jetzt noch mehr um Dialog und Begegnung zwischen den Religionen und Völkern einsetzen wolle: „Unsere Partner vor Ort sind christliche Einrichtungen, die Hilfe selbst kommt Menschen aller Religionen zugute." Im Libanon seien schon mehr als eine Million Menschen auf der Flucht vor den israelischen Luftangriffen bzw. den Kämpfen zwischen Israel und der Hisbollah: „Unsere ICO-Partner vor Ort helfen so gut sie können bei der Versorgung der Geflüchteten." Die ICO unterstütze beispielsweise die von einem maronitischen Priester geleitete Marienküche in Beirut, die täglich 3.000 Mahlzeiten an Menschen in Not ausgibt. „Das libanesische Volk will keinen Krieg. Es will einfach in Frieden mit allen Nachbarn leben", so Alkahil. In dieser Einstellung würden auch die Kinder in den Schulen der ICO-Partner vor Ort erzogen bzw. herangebildet. Es gehe darum, einander in Wertschätzung zu begegnen, sich bei allen religiösen, kulturellen oder ethnischen Unterschieden zu respektieren und als gleichwertig anzuerkennen, sowie auch, gemeinsam an einer besseren Zukunft zu bauen.

„Das libanesische Volk will keinen Krieg. Es will einfach in Frieden mit allen Nachbarn leben“

Ein Ort für Kinder aus schwierigen Verhältnissen

Die Schulen betreuen insbesondere Kinder aus ärmlichen Verhältnissen. Für Kinder aus besonders schwierigen sozialen Verhältnissen oder aus entlegenen Gebieten gibt es zudem an einer der Schulen ein angegliedertes Internat. Auch eine große Zahl syrischer und irakischer Flüchtlingskinder sei sowohl im Internat als auch in der Schule aufgenommen worden, so Maier.

Schule als Instanz der Versöhnung

Religiös betrachtet ist insbesondere die Schule in Hamana von besonderer Bedeutung. Sie werde von 200 Kindern besucht, von denen rund die Hälfte Christen sind, die anderen gehörten anderen Religionsgemeinschaften an. Während des Libanonkriegs sei die Gegend um Hamana Schauplatz blutiger Kämpfen zwischen christlichen und drusischen Milizen gewesen, erläuterte Maier. Es sei zu Massakern an der örtlichen christlichen Bevölkerung durch ihre drusischen Mitbürger gekommen. Nach dem Ende des Krieges habe die Schule der Schwestern eine wichtige versöhnende Rolle gespielt, so Maier: „Und sie macht das auch heute noch."

Elfter Intercultural Achievement Award

Das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten hat den Intercultural Achievement Award am Dienstag bereits zum elften Mal vergeben. Mit dem Award würden weltweit Schlüsselprojekte des interkulturellen Dialogs ausgezeichnet, die zu einem besseren gegenseitigen Verständnis, zu Respekt und Toleranz sowie zu Solidarität und einem friedlichen Zusammenleben beitragen würden, so Nikolaus Marschik, Generalsekretär des Außenministeriums, in seinem Grußwort.

(kap - mo)

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23. Oktober 2024, 10:46