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Schweiz: Caritas für günstigere Prämien bei Krankenversicherung

Das katholische Hilfswerk befürwortet die Prämien-Entlastungs-Initiative. Am 9. Juni 2024 stimmen die Schweizer Stimmberechtigten über die Volksinitiative „Maximal 10 Prozent des Einkommens für die Krankenkassenprämien (Prämien-Entlastungs-Initiative)“ ab. Die Initiative fordert, dass die Versicherten höchstens 10 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für die Prämien aufwenden müssen.

Der Bundesrat (Regierung) und das Schweizer Parlament lehnen die Initiative ab. Aus ihrer Sicht würde die Initiative Mehrkosten von mehreren Milliarden Franken pro Jahr verursachen.

Doch Haushalte mit geringen Einkommen können die steigenden Krankenkassenprämien nicht mehr tragen, stellt Caritas Schweiz in einem Beitrag von diesem Dienstag fest. Viele Schweizerinnen und Schweizer würden deshalb dringend Entlastung benötigen. Die Individuelle Prämienverbilligung sei eines der wichtigsten und wirksamsten Instrumente der Armutsbekämpfung. Die Prämien-Entlastungs-Initiative ermögliche den notwendigen Ausbau dieses Instruments.

In den Sozial- und Schuldenberatungen der Caritas seien die hohen Gesundheitskosten und Ausstände bei den Krankenkassenprämien ein dominierendes Thema. So gebe es in der Schweiz immer mehr Menschen, die aus Angst vor den Rechnungen auf Gesundheitsdienstleistungen verzichten würden. „Sie bringen sich dadurch in Gefahr“, schreibt Peter Lack, Direktor Caritas Schweiz. Es gehe nicht nur um Bagatellfälle. „Es werden notwendige Operationen und Behandlungen herausgeschoben, weil das Geld fehlt, um Franchise und Selbstbehalt zu decken“, so der Caritas-Direktor.

„Es werden notwendige Operationen und Behandlungen herausgeschoben, weil das Geld fehlt“

Die Gesundheitskosten seien eine enorme Belastung für alle, die von Armut betroffen oder bedroht sind. Gemäß den jüngsten Zahlen des Bundesamts für Statistik für das Jahr 2022 sei jede 6. Person in der Schweiz arm. Dies sind 1,34 Millionen Menschen, darunter rund 270.000 Kinder.

Familien stehen besonders unter Druck

Unter den Haushalten, die nur knapp über die Runden kämen – also den Haushalten knapp über der Armutsgrenze – befänden sich überdurchschnittlich viele Familien. Das zeige eine Studie von Caritas und der Berner Fachhochschule. „Besonders für sie stellen die steigenden Kosten der vergangenen Jahre, sprich Teuerung, steigende Miet- und Mietnebenkosten sowie Krankenkassenprämien, ein akutes Risiko dar, in die Armut abzurutschen“, so Peter Lack.

(pm caritas – mg)

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07. Mai 2024, 10:23