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An der Deutschen Botschaft am Heiligen Stuhl wurde am Donnerstagabend (14.3.2024) das Sonderheft „Gottes starke Töchter" (Herder-Verlag) zur Rolle von Frauen in der Kirche vorgestellt (Foto: Herder Verlag) An der Deutschen Botschaft am Heiligen Stuhl wurde am Donnerstagabend (14.3.2024) das Sonderheft „Gottes starke Töchter" (Herder-Verlag) zur Rolle von Frauen in der Kirche vorgestellt (Foto: Herder Verlag) 

Rolle der Frau in der Kirche: Dezentrale Lösungen erwägen

Unter dem Titel „Gottes starke Töchter - Frauen und Ämter im Katholizismus weltweit" hat der Herder-Verlag im Herbst 2023 ein Sonder-Themenheft herausgegeben, das Beiträge aus aller Welt zur Frage der Rolle von Frauen in der katholischen Kirche versammelt. Ausgehend davon stand die „Frauenfrage" am Donnerstagabend bei einer Präsentation an der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl im Zentrum - auch mit Blick auf die Weltsynode.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

In dem Sonder-Themenheft informieren 36 Frauen und drei Männer über die Situation von Frauen in verschiedenen Ländern der Weltkirche. Eine der Autorinnen ist die chilenische Theologin Catalina Cerda-Planas. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Weltkirche und Mission (IWM) in Sankt Georgen in Frankfurt, das eine weltweite Studie zum Thema Frauen und Weiheämter duchgeführt hat. Ergebnis: Im weltweiten synodalen Prozess der katholischen Kirche ist das Thema nach wie vor umstritten.

Die Frage einer möglichen Diakoninnen-Weihe soll eine neue Studiengruppe erörtern; die Ergebnisse sollen auch in den zweiten Teil der Weltsynode im Herbst einfließen:

„Der Diakonat könnte ein Thema sein, bei dem die verschiedenen Ortskirchen die Freiheit hätten, zu überlegen, ob das für ihre pastoralen Bedürfnisse passt oder nicht“

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„Ich glaube, der Diakonat könnte ein Thema sein, bei dem die verschiedenen Ortskirchen die Freiheit hätten, zu überlegen, ob das für ihre pastoralen Bedürfnisse passt oder nicht. Wenn wir unterschiedliche Maßnahmen oder Regeln für die unterschiedlichen Ortskirchen in bestimmten Bereichen hätten, dann könnten wir einen Schritt weiter gehen bei Themen wie dem weiblichen Diakonat, glaube ich", so Catalina Cerda-Planas im Interview mit Radio Vatikan.

Bischof Gmür zu Frauen im Dienst der Kirche

Auch der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, der Basler Bischof Felix Gmür, sieht örtlich große Unterschiede bei dem Thema und befürwortet daher unterschiedliche Lösungen:

„Ich kann nicht in die Zukunft blicken. Aber das Thema Dezentralisierung ist auf dem Tapet und die Frauen auch“

„Für die westeuropäischen Kulturen, oder sicher die Kulturen, die es in der Schweiz gibt, ist es keine Frage, dass Frauen im Dienst der Kirche die selben Möglichkeiten offen stehen sollten wie Männern. Das spüre ich immer wieder. Das jetzt in Rom einzubringen ist keine einfache Sache. Was ich gut finde ist die Dezentralisierung: Es muss nicht überall alles gleich geregelt sein. Ich kann nicht in die Zukunft blicken. Aber das Thema Dezentralisierung ist auf dem Tapet und die Frauen auch - und zwar sozusagen als Transversalthema: Frauen kommen ja nicht nur vor, wenn es um Dienste und Ämter geht, was auch immer das dann für Dienste und Ämter sind, sondern bei der Mission, bei der Weitergabe des Glaubens, mit dem Aufbau des Leibes Christi. Überall sind ja Frauen dabei", betont Bischof Gmür, der als Vertreter der Schweizer Bischofskonferenz auch beim Welt-Synodentreffen im Herbst im Vatikan wieder dabei sein wird.

(vatican news - sst) 

 

 

 

 

 

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15. März 2024, 13:28