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#SistersProject

Die Antwort australischer Ordensfrauen auf Laudato si’

Viele Menschen und Organisationen auf der ganzen Welt haben sich von Papst Franziskus’ Enzyklika Laudato si’ inspirieren lassen. Die Gemeinschaft der Josefsschwestern in Australien hat auf die Aufforderung geantwortet, Sorge zu tragen für die Erde, unser gemeinsames Haus, und für alle ihre Bewohner, besonders für die Armen.

Mary Baynie

Die Josefs-Gemeinschaft, der nicht nur die australischen Kongregationen der Sisters of Saint Joseph of the Sacred Heart und der Sisters of St Joseph Lochinvar angehören, sondern auch Laien, die das Charisma des heiligen Josef teilen, hat auf die Aufforderung von Papst Franziskus geantwortet und sich der Aktionsplattform Laudato si’ angeschlossen. Außerdem hat die Gemeinschaft im Jahr 2022 einen eigenen Laudato si’ Aktionsplan unter dem Titel Explore – Embrace – Embody veröffentlicht.

Sr. Mary-Ann Casanova, eine in Adelaide in Südaustralien lebende Josefsschwester vom Heiligen Herzen, ist für dieses Projekt zuständig. Sie ist eine erfahrene Lehrerin und hat auch für Catholic Earth Care Australia und für das Rahamin Ecology Centre gearbeitet. Vor Kurzem wurde sie am California Institute of Integral Studies mit einer Dissertation über die Beziehung zwischen Wissenschaft und Spiritualität im Leben von Julian Tenison Woods und Pierre Teilhard de Chardin promoviert.

Die Heilige Mary MacKillop und Pater Julian Tenison Woods (Gemälde von Reg Campbell, mit freundlicher Genehmigung der Josefinenschwestern)
Die Heilige Mary MacKillop und Pater Julian Tenison Woods (Gemälde von Reg Campbell, mit freundlicher Genehmigung der Josefinenschwestern)

Gegründet von der ersten Heiligen Australiens

„Die Josefsschwestern wurden am Festtag des heiligen Joseph 1866 von der ersten australischen Heiligen, Mary MacKillop, und von Pfarrer Julian Tenison Woods gegründet", sagt Sr. Mary-Ann. Die Gründung erfolgte „als Reaktion auf das Bedürfnis nach katholischer Erziehung für arme und ausgegrenzte Kinder und zur Bekämpfung der Armut, die damals im kolonialen Australien grassierte“. „Sowohl Mary als auch Julian engagierten sich für einen nachhaltigen Lebensstil", erklärt die Schwester. „Als Priester und Wissenschaftler verknüpfte Father Julian seine spirituellen mit den wissenschaftlichen Bestrebungen auf der Suche nach umweltfreundlichen Lösungen. Er unterstützte Gesetze und Managementpraktiken, die nicht nur die Rechte der Armen auf einen gerechten Verdienst, sondern auch die Notwendigkeit des Erhalts der Artenvielfalt und die Bedürfnisse kommender Generation achtete.“

Auch heute noch sind die Josefsschwestern dort präsent, wo Bedarf besteht, und sie pflegen nach wie vor einen starken Einsatz für ökologische Fragestellungen und die Umwelt. Vor der Online-Einführung des Aktionsplans am 7. Oktober 2022, dem Todestag von Father Julian, haben sich Schwestern, Mitarbeiter und Unterstützer versammelt, um zu erörtern, wie man auf die Aufforderung von Papst Franziskus in Laudato si’ am besten reagieren könne. „Ein positives Ergebnis der Treffen war, dass die jüngeren Dokumente und Ressourcen in einem einzigen Band zusammengefasst wurden“, fährt Sr. Mary-Ann fort.

Schwester Mary Ellen O'Donoghue, Mitglied des Komitees für den Aktionsplan Laudato si' und des Leitungsteams der Kongregation der Josefsschwestern
Schwester Mary Ellen O'Donoghue, Mitglied des Komitees für den Aktionsplan Laudato si' und des Leitungsteams der Kongregation der Josefsschwestern

Explore – Embrace – Embody umfasst die sieben Zielsetzungen von Laudato si’, die in den Kontext der Josefs-Gemeinschaft eingebettet wurden. Die Zielsetzungen sind: Förderung des ökologischen Bewusstseins, einfaches Leben, Stärkung der ökologischen Wirtschaft und wachsendes Engagement und Unterstützung der Gemeinschaft. Sr. Mary-Ann erklärt: Die Alliteration im Titel Explore – Embrace – Embody „ist ein nützliches Hilfsmittel für die Erinnerung, und sie spiegelt einen Zyklus der persönlichen und institutionellen Verwandlung bzw. Bekehrung wider“.

Das Datum der Einführung „wurde gewählt, weil es sich um einen Festtag der gesamten Josefs-Gemeinschaft handelt. Die Verknüpfung des Aktionsplans mit Father Julian verstärkt den Aufruf zum ökologischen Bewusstsein als wesentlichen Teil unseres Tuns – wir haben von Anfang an ein Vorbild“, meint Sr. Mary-Ann und erklärt: „Die Hoffnung des Aktionsplans ist, dass der Aufruf zum persönlichen Wachstum und zu einem größeren ökologischen Bewusstsein ein lebenslanger Prozess sein wird.“

Videos sollen Bewusstsein schaffen

Bislang hat die Gemeinschaft verschiedene Videos zum Aktionsplan produziert. Darin sind Mitglieder ihres Komitees für den Aktionsplan Laudato si’ und Laien-Mitarbeiter zu sehen. Sie legen dar, worum es geht, was die Ziele sind und wie sich Unterstützer einbringen können.

Schwester Mary-Ann Casanova mit ihrer Installation PLASTICS, zusammengestellt aus Plastik.
Schwester Mary-Ann Casanova mit ihrer Installation PLASTICS, zusammengestellt aus Plastik.

Im ganzen Jahr 2023 lag der Fokus der Josefsschwestern auf den Umwelteinflüssen von Weichplastik; sie haben das Bewusstsein dafür geschärft und durch eine ganze Reihe von Ideen und Initiativen ermutigt, die Verwendung von Weichplastik zu reduzieren und es zu recyceln.

„Die Weichplastikkampagne ist ein Mittel, um die Menschen auf individueller und systemischer Ebene zur Veränderung aufzufordern, indem Sensibilisierung, Aktion, Wirtschaft, Glauben, Moral und Vernetzung miteinander verwoben werden. Das aktiviert alle vier Zielsetzungen unseres Aktionsplans auf einmal“, betont Sr. Mary-Ann. Die Josefsschwestern sind der Ansicht, dass alle Beiträge – ob groß oder klein – hilfreich sind. Wie die heilige Mary MacKillop sagte: „Tu alles, was du mit den dir zur Verfügung stehenden Mitteln tun kannst, und überlasse den Rest ruhig dem Herrn.“

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11. Januar 2024, 16:54