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Statue von Maria Theresia in Wien Statue von Maria Theresia in Wien  (AFP or licensors)

Österreich: NS-Vertriebene erhalten Staatsbürgerschaft zurück

Nachkommen von NS-Vertriebenen, deren Angehörige einst die Staatsbürgerschaft verloren hatten, können seit fünf Jahren die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen bekommen. Ein neues Buch stellt einige dieser Schicksale nun vor.

Fast 26.000 neue Österreicher: Wie Außenminister Alexander Schallenberg am Dienstag bei einem Festakt in Wien bekanntgab, haben so viele Menschen seit der Gesetzesnovelle vor fünf Jahren die österreichische Staatsbürgerschaft wiedererlangt. Es handelt sich größtenteils um Nachkommen von NS-Opfern. „Es ist die Restitution der Staatsbürgerschaft, die diesen Menschen und ihren Familien gestohlen wurde“, so Oskar Deutsch, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Die Staatsbürgerschaft sei damit kein „Geschenk“. Anders als noch in der 1990er Jahren werde Österreich aber heute „immer öfter als ein sicherer Hafen für Juden wahrgenommen“. Zusammen mit dem österreichischen Außenminister stellte Deutsch das Buch „Wir und Österreich“ vor. Darin erzählen 15 Personen, die infolge der Gesetzesnovelle eingebürgert wurden, ihre Geschichte.

Eintreten für Israel

Schallenberg bedankte sich für das durch die Annahme der Staatsbürgerschaft ausgesprochene Vertrauen. Er betonte das Eintreten Österreichs für den Staat Israel, nicht nur aus historischer Verantwortung, sondern weil es sich um die einzige Demokratie im Nahen Osten handele. Gleichzeitig warb der Minister für die Verwirklichung der Zweistaatenlösung, auch wenn diese derzeit „illusorisch“ sei.

Sorge bereite dem Minister die Auswirkung des Nahost-Konfliktes auf die österreichische Gesellschaft, insbesondere der Antisemitismus. Die Veranstaltung war eigentlich für November geplant, wurde wegen des Terrorangriffs der Hamas Anfang Oktober aber verschoben. Unter den Geiseln befindet sich auch ein israelisch-österreichischer Familienvater. 

(kathpress - ww) 

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31. Januar 2024, 13:10