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Bauernprotest vor dem Brandenburger Tor Bauernprotest vor dem Brandenburger Tor  (REUTERS)

Deutsche Ethikrat-Chefin: Jeder einzelne ist für Demokratie verantwortlich

Klimawandel, Krieg, Inflation sowie Bauernproteste, Bahnstreik und Remigrationsideen versetzen viele Menschen in Sorge. Dafür zeigte die Chefin des Ethikrats Verständnis, sie erinnerte aber auch an die Verantwortung jedes Einzelnen.

Nicht nur „die da oben“ seien für die Lösung der aktuellen Krisen und Konflikte zuständig, sagte die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats Alena Buyx im ZDF-Morgenmagazin. „Wir alle einzeln haben eine Verantwortung dafür, dass unsere Demokratie stabil und stark bleibt und dass wir uns nicht zerfetzen im Streit“, so Buyx. Sie forderte zum aktiven Einsatz für die Demokratie auf, um so gemeinsam aus den Krisen herauszukommen.

Wissenschaftler beobachten steigende Aggressivität

Für die Bauernproteste habe sie besonders mit Blick auf kleinere Landwirtschaftsbetriebe großes Verständnis, jedoch seien viele Proteste auch „sehr ruppig gewesen und von rechten und demokratiefeindlichen Bewegungen unterwandert worden“. Solche Unterwanderung seien ein Grund zur Sorge. „Ich würde mir schon wünschen, dass der Ton und auch die Art und Weise, wie so ein Protest läuft, einfach ein bisschen stärker im respektvollen Miteinander bleibt“, betonte Buyx.

Wissenschaftler beobachteten derzeit insgesamt eine steigende Aggressivität - insbesondere gegenüber staatlichen und anderen offiziellen Stellen. Da öffentliche Debatten teilweise sehr emotional geführt würden, rufe der Ethikrat staatliche Stellen und auch die Medien dazu auf, zur Mäßigung beizutragen. Wut und Empörung seien verständlich, jedoch nicht hilfreich bei der Bewältigung der Probleme, erklärte Buyx weiter. Auch die Politik müsse „eine klare Linie und auch eine Handlungsfähigkeit zeigen“. Die Ethikrat-Chefin forderte dazu auf, „dass sie nicht nur reagiert, sondern gestaltet“ und den Bürgern Lösungen für die vielen Probleme biete.

(kna - vn)

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12. Januar 2024, 10:37