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Blick in den Innenraum bei der Kirchweihe @ Kirche in Not Blick in den Innenraum bei der Kirchweihe @ Kirche in Not 

Kirche in Not: Weihe der ersten Kirche in sozialistischer Siedlung

Die Einweihung einer neuen Kirche in der Mustersiedlung „Ciudad Chávez“ nahe Caracas markiert einen bedeutenden Meilenstein. Kirche in Not hatte den Bau der Kirche finanziell unterstützt.

Bei der Siedlung handele es sich um, eine der 35 staatlichen Wohnanlagen Venezuelas, die von der sozialistischen Regierung errichtet wurde, so geht es aus der Pressemitteilung von Kirche in Not Deutschland hervor. Das frisch geweihte Gotteshaus sei dem heiligen Märtyrerbischof Oscar Romero gewidmet und ehre auch den seligen José Gregorio Hernández, bekannt als „Arzt der Armen“.

Glaube gegen alle Widerstände: Entstehung der Kirche

Ursprünglich war die Planung dieser Siedlung nicht auf eine Kirche ausgerichtet, erklärte Bischof Raúl Biord Castillo von La Guaira gegenüber „Kirche in Not“. Doch der Glaube der Menschen konnte nicht ausgeschlossen werden. Gemeindemitglieder versammelten sich anfänglich im Freien für Gottesdienste, sammelten Geld für den Kirchenbau und suchten Unterstützung, unter anderem bei Organisationen wie „Kirche in Not“. Trotz Materialknappheit und wirtschaftlicher Krise sei das Gotteshaus in rekordverdächtigen 15 Monaten fertiggestellt worden.

Bischof Raúl Biord Castillo mit Kindern, die ein Modell der neuen Kirche zeigen. @ Kirche in Not
Bischof Raúl Biord Castillo mit Kindern, die ein Modell der neuen Kirche zeigen. @ Kirche in Not

Überwindung ideologischer Gräben

Bischof Biord Castillo betonte die Überwindung ideologischer Gräben und erklärte, dass trotz unterschiedlicher Ansichten viele Menschen eingebunden wurden. Er merkte an, dass politische Vorbehalte und Atheismus nicht allgegenwärtig seien: „Unter den Regierungsvertretern gibt es mehr oder weniger militante Atheisten, aber es sind nicht alle so. Ich habe auch Christen getroffen, die ihren Glauben mit Überzeugung leben und die uns unterstützt haben.“ Die steigende Zahl der Gläubigen sei ein deutliches Bedürfnis nach diesem Ort des Glaubens, der Gemeinschaft und des Zusammenhalts.

Glaube inmitten von Krisen: Bedeutung des Kirchenbaus

Trotz der ökonomischen und sozialen Krisen Venezuelas argumentiert der Bischof, dass der Bau solcher Kirchen wichtig sei. Für die Menschen dort sei der Glaube eine essentielle Quelle der Kraft und des Zusammenhalts. „Für säkularisierte Gesellschaften wie in Europa mag das schwer zu verstehen sein, aber hier brauchen die Menschen diesen Ort des Gebetes, der Begegnung und des Zusammenhalts. Die Menschen hungern nach Gott.“ so Bischof Biord Castillo. Die Diözese La Guaira hat in den letzten Jahren neun Gotteshäuser erbaut und plant weitere.

 Ein Bauarbeiter zeigt ein Glasfenster mit dem Bild des Kirchenpatrons Oscar Romero. @ Kirche in Not
Ein Bauarbeiter zeigt ein Glasfenster mit dem Bild des Kirchenpatrons Oscar Romero. @ Kirche in Not

Die neue Kirche in „Ciudad Chávez“ soll nicht nur als religiöses Zentrum dienen, sondern auch als Wallfahrtsort für den verehrten seligen José Gregorio Hernández. Bischof Biord Castillo sieht im Glauben eine Einheit über politische Grenzen hinweg und eine Kraft, die die Menschen zusammenführt.

(pm - sb)

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29. November 2023, 10:48