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Licht ins Dunkel bei Missbrauchsfällen soll nun eine externe Untersuchung in Sitten bringen (Bild: Feuerwerk in Zürich) Licht ins Dunkel bei Missbrauchsfällen soll nun eine externe Untersuchung in Sitten bringen (Bild: Feuerwerk in Zürich)  (ANSA)

Schweiz: Diözese Sitten will externe Missbrauchsuntersuchung

Die Diözese Sitten hat im Nachgang zur Schweizer-Missbrauchs-Pilotstudie eine unabhängige externe Prüfung zum sexuellen Missbrauch in Auftrag gegeben. Gleichzeitig zieht sich Generalvikar Richard Lehner von allen Ämtern in diesem Zusammenhang zurück.

Es gehe darum festzustellen, wer innerhalb der Diözese Sitten die institutionelle und persönliche Verantwortung für die Missstände trage, teilte die Diözese am Mittwoch mit. Beauftragt wurde die Westschweizer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Vicario Consulting. Es gehe darum, ob es Fälle von Vertuschung gab und ob die zivil- und strafrechtlichen sowie kirchenrechtlichen Verfahren eingehalten wurden.

Zwischenergebnisse Anfang 2024

Die Prüfer werden Zugang zu allen Archiven und Dokumenten der Diözese erhalten und Verantwortliche wie Mitarbeiter befragen können, hieß es. Zwischenergebnisse des Berichts werden Anfang 2024 erwartet.

Generalvikar Lehner zieht sich zurück

Gleichzeitig ziehe sich der von 2015 bis 2021 für die Aufarbeitung der gemeldeten Fälle verantwortliche Generalvikar Richard Lehner mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern in diesem Zusammenhang zurück. Dieser Schritt solle die Objektivität der Untersuchung gewährleisten.

Ausserdem werde die Zusammensetzung der „Präventionskommission" geändert. Generalvikare werden künftig nicht mehr im Gremium sein, „um damit ebenfalls ihre volle Unabhängigkeit zu gewährleisten". Bereits im Februar 2022 sagte Richard Lehner, der Bischof oder der Generalvikar seien nicht mehr Mitglied des diözesanen Fachgremiums „sexuelle Übergriffe im Umfeld der Kirche."

19 Fälle im Wallis

Gemäß einer Studie der Universität Zürich vom Mitte September kam es in der Schweiz seit Mitte des 20. Jahrhunderts zu mindestens 1.002 Fälle von sexuellem Missbrauch. Nach Ansicht der Forschenden nach handelt es sich dabei nur um die Spitze des Eisbergs, da die meisten Fälle nicht gemeldet und die Dokumente vernichtet wurden.

Der Bericht enthält keine Aufschlüsselung der Opfer nach Diözesen. Der Bischof von Sitten sprach von insgesamt 19 Fällen sexueller Gewalt im Kanton innerhalb der katholischen Kirche seit 2015. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat in dem Zusammenhang ein Vorverfahren eröffnet. 

(kath.ch - sst)

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02. November 2023, 11:00