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Frauen im Kongo bei der Messe in einer Pfarrei Frauen im Kongo bei der Messe in einer Pfarrei 

D: Neues Modell der Entwicklungs-Zusammenarbeit

Das katholische Hilfswerk missio Aachen teilt in seiner Auslandsprojektarbeit mehr Verantwortung mit den Ortskirchen im globalen Süden.

Dafür werden in den Partnerländern Regionalteams mit einheimischen Mitarbeitenden aufgebaut, die von der Antragstellung bis zur Auswertung Projekte der missio-Partner begleiten. Das teilte das Hilfswerk an diesem Montag in Aachen mit.

Die Teams übernehmen damit Aufgaben, die bisher allein von der deutschen missio-Zentrale wahrgenommen wurden. Ein entsprechendes Pilotprojekt startet mit Teams in Kamerun, der Demokratischen Republik Kongo, Burundi und der Zentralafrikanischen Republik. Dazu zählen neun Laien, Ordensschwestern und Priestern aus diesen Ländern, die jetzt vier Wochen lang bei missio Aachen auf ihre Aufgaben vorbereitet wurden.

„Entscheidungsfindung und Projektbegleitung stärker in unsere Partnerländer selbst verlagern“

„Wir wollen die Zusammenarbeit auf Augenhöhe verbunden mit dem Sozialprinzip der Subsidiarität noch mehr stärken. Deshalb strukturieren wir unsere Auslandsprojektarbeit um, indem wir die Entscheidungsfindung und Projektbegleitung stärker in unsere Partnerländer selbst verlagern“, sagte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen. „Die Regionalteams kennen die Verhältnisse vor Ort am besten, um die Notwendigkeit, Fragen der finanziellen Ausstattung und Wirksamkeit von Projekten gut beurteilen zu können“, so Bingener weiter.

Bingener mit Sternsingern
Bingener mit Sternsingern

Die Regionalteams sollen zudem Partnerinnen und Partner von missio begleiten, denen personellen Ressourcen für Projektanträge und deren Abwicklung fehlen. „Wir hoffen, dass wir damit kirchliche Akteure in politisch und ökonomisch prekären Regionen noch mehr ermutigen, Projekte mit uns durchzuführen“, sagte Pfarrer Bingener weiter. „Solche Projekte erreichen ja oft gerade die Menschen, die am nötigsten Hilfe brauchen.“

Die Menschen erreichen, die am nötigsten Hilfe brauchen

Die Regionalteams sollen zudem künftig auch Ansprechpartnerinnen und Partner für die Aufklärungs- und Bildungsarbeit von missio Aachen in Deutschland sein. „Die Authentizität von Informationen wird heute immer wichtiger, damit wir für unsere Partner Lobby und Sprachrohr in Deutschland sein können“, sagte Pfarrer Bingener.

Da die Auslandsprojektarbeit in der weltkirchlichen Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren immer stärker digitalisiert wurde, sollen die neuen Regionalteams nicht zuletzt die Partnerinnen und Partner bei der digitalen Projektabwicklung beraten und unterstützen.

Die Regionalteams sind an den Bischofskonferenzen oder Ordensoberen-Konferenzen in den jeweiligen Ländern angegliedert. Die betreffenden Ortskirchen und missio Aachen teilen sich die Finanzierung des Pilotprojekts.

2022 konnte missio Aachen insgesamt rund 42,2 Millionen Euro für Auslandsprojektarbeit sowie für die Aufklärungs- und Bildungsarbeit in Deutschland einsetzen.

(missio aachen – sk)
 

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20. November 2023, 09:45