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Während der Synodenberatungen am Montag Während der Synodenberatungen am Montag  (ANSA)

D: „Wir sind Kirche“ lobt Start der Synode

Fünf Tage nach der Eröffnung der Synodenversammlung in Rom zieht die Initiative „Wir sind Kirche“ eine erste grundsätzlich positive Bilanz dieses weltweiten Synodalen Prozesses.

Die Einbeziehung von getauften Männern und Frauen, die keine Bischöfe sind, sei „ein grundlegender Schritt von einem hierarchischen System hin zu einer wirklich inklusiven synodalen Kirche“, auch wenn der Frauenanteil, der etwa ein Siebtel ausmacht, noch viel zu gering sei. Das erklärten Vertreter der Initiative bei einem Online-Pressegespräch.

Vielfältige Formen von Missbrauch und Vertuschung hätten „die Glaubwürdigkeit unserer Kirche in vielen Ländern zutiefst erschüttert“, kein Land werde davon verschont bleiben. Das sagte Christian Weisner, deutscher Mitinitiator des 1995 zuerst in Österreich gestarteten Kirchenvolksbegehrens „Wir sind Kirche“, das seitdem international aktiv und vernetzt ist.

„Wir befinden uns mitten in einem Transformationsprozess - das muss eine Chance werden“

Die Weltsynode müsse plausible Antworten finden, um die Ursachen von Missbrauch und deren Vertuschung zu bekämpfen, forderte Weisner. Zwar stehe das Thema Missbrauch anders als beim Synodalen Weg in Deutschland nicht direkt auf der Agenda in Rom. Doch hätten die kontinentalen Berichte zur Weltsynode gezeigt, dass man bei der Synodenversammlung an dem Thema nicht vorbeikomme.

Wörtlich sagte Weisner: „Wir befinden uns mittendrin in einem Transformationsprozess auf allen Ebenen. Das muss eine Chance werden“. In einer Welt der Krisen könnte die Kirche nun Vorbilder entwickeln, um vielfältige Herausforderungen gemeinschaftlich anzugehen.

Frauenfrage als „Zeichen der Zeit“

Die stellvertretende Vorsitzende von „Wir sind Kirche International“, Martha Heizer, warf Klerikern im Bereich Frauen und Sexualität „Kompetenzüberschreitung“ vor, die „viel Unheil anrichtet“. Schon Johannes XXIII. habe die Frauenfrage als eines der großen „Zeichen der Zeit“ erkannt. Hieran solle die Weltsynode anknüpfen und neue Wege in der Ämterfrage finden, so Heizer.

Am 15. und 16. Oktober 2023 wird „Wir sind Kirche International“ seine zweijährliche Konferenz in der „Casa Bonus Pastor“ in Rom abhalten und ein dabei auch ein neues Koordinierungsteam wählen.

(pm – sk)
 

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09. Oktober 2023, 15:03