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Archivbild: Marsch für das Leben 2022 in Berlin Archivbild: Marsch für das Leben 2022 in Berlin  (AFP or licensors)

D: „Marsch für das Leben“ erstmals in Berlin und Köln

Zum ersten Mal findet gleichzeitig in zwei deutschen Großstädten ein „Marsch für das Leben“ statt. Außer der zum 19. Mal in Berlin geplanten Demonstration gegen Abtreibungen und aktive Sterbehilfe gibt es einen Protestzug in Köln.

Das hatte der veranstaltende Bundesverband Lebensrecht (BVL), ein Zusammenschluss von 15 Organisationen, angekündigt.

In Berlin beginnt der Marsch beim Brandenburger Tor, in Köln auf dem Heumarkt. Damit verbunden sind eine Auftaktkundgebung und ein ökumenischer Abschlussgottesdienst.

Im vergangenen Jahr hatte der Marsch in der Bundeshauptstadt nach Angaben der Veranstalter rund 4.000 Teilnehmende, nach Schätzung der Polizei waren es bis zu 3.000. Wie in den Vorjahren gab es Störungsversuche von Gegendemonstrantinnen, die eine unbeschränkte Freigabe von Schwangerschaftsabbrüchen forderten.

Verband sieht „politischen Rückschritt“

Die Entscheidung zu einem zweiten Marsch in diesem Jahr begründete der Veranstalter mit einem „politischen Rückschritt“. So erklärte die BVL-Vorsitzende Alexandra Linder mit Blick auf die Ampel-Koalition, dass die „Humanitäts-Bilanz der Regierungspolitik“ in vielen Bereichen verheerend sei. Frauen im Schwangerschaftskonflikt würden immer mehr alleingelassen, die Abtreibungszahlen stiegen, und man wolle Medizin-Studierende zu Abtreibungen zwingen.

Scharfe Kritik äußerte sie auch an Plänen zur Legalisierung der Leihmutterschaft, „verbunden mit der weiteren Degradierung von Kindern zu bestellbaren Produkten und ihrer willkürlichen Entmenschlichung vor der Geburt“.

Kirchenvertreter unterstützen Anliegen

Erneut bekundeten Kirchenvertreter vorab in Grußworten ihre Unterstützung des Marsches. So würdigte der katholische Freiburger Erzbischof Stephan Burger ihn als „sichtbares Zeichen für das kostbare Geschenk des Lebens“. Er betonte zugleich: „Das Leben als höchstes Gut zu schützen, schließt ein, Menschen am Lebensende zu begleiten, für Inklusion einzutreten, nicht zu vergessen, die Situation der werdenden Mütter zu berücksichtigen und diese zu unterstützen.“

Engagement für das Lebensrecht zeigt sich nach den Worten des katholischen Bischofs von Speyer, Karl-Heinz Wiesemann, auch „durch die Beratung und Unterstützung schwangerer Frauen, die sie dazu ermutigt, Ja zum ungeborenen Leben zu sagen, das in ihnen heranwächst“.

Der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos, Badens evangelische Landesbischöfin Heike Springhart sowie mehrere evangelische Freikirchen forderten ebenfalls, für die Würde jedes Menschen einzutreten.

(domradio/kna - mg)

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16. September 2023, 12:57