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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, bei einer Pressekonferenz 2022 Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, bei einer Pressekonferenz 2022  

Bischof Bätzing: Präsenz der Christen im Nahen Osten sichern

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, hat ein friedliches Zusammenleben mit den Christen im Nahen Osten gefordert. Der Limburger Bischof hatte diesen Mittwoch das Oberhaupt der Assyrischen Kirche des Ostens, Katholikos-Patriarch Mar Awa III., getroffen. Im Zentrum stand dabei laut Pressemitteilung der DBK die Situation der Christen im Nahen Osten.

„Das Schicksal von Kirchen und Christen im Nahen Osten, deren Existenz vielfach bedroht ist, berührt mich sehr. Ein friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher religiöser Herkunft, verschiedener Riten, Nationalitäten und Sprachen, muss möglich und auch politisch gewollt sein. Wir werden in unserer solidarischen Aufmerksamkeit für die Christen dort nicht nachlassen“, versicherte Bischof Bätzing. Gleichzeitig sprach er der Assyrischen Kirche des Ostens seine Bewunderung für die Wiederaufbauarbeit im Irak nach dem Sturz des Terrorregimes des „Islamischen Staates“ aus: „Was Sie leisten, ist ebenso beeindruckend wie es ein starkes Zeugnis für die gesellschaftliche Präsenz der Christen im Irak ist. Ich ermutige dazu, dass Sie und alle christlichen Kirchen des Irak weiterhin am Aufbau der Zivilgesellschaft mitwirken. Der Staat muss dazu die in der Verfassung garantierten Rechte nicht nur einräumen, sondern auch aktiv umsetzen“, so Bischof Bätzing. Gerade der Besuch von Papst Franziskus vor zwei Jahren sei ein Zeichen der Ermutigung für alle Christen im Irak gewesen. An die dort vom Staat und der Kirche getroffenen Aussagen zur Präsenz der Kirchen im Zweistromland müsse weiter angeknüpft werden.

„Friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher religiöser Herkunft, verschiedener Riten, Nationalitäten und Sprachen, muss möglich und auch politisch gewollt sein“

Austausch über Synodalität

Bei dem Treffen am MIttwoch waren auch Bischof Mar Odisho Oraham, Bischof der assyrischen Diözese von Skandinavien und Deutschland, sowie dr Limburger Weihbischof Thomas Löhr dabei. Gesprächsthema war auch das Verständnis von Synodalität in beiden Kirchen. „In den derzeitigen synodalen Prozessen in der katholischen Kirche ist es gut, wenn wir uns damit beschäftigen, wie Synodalität in anderen Kirchen verstanden und gelebt wird“, so Bischof Bätzing. „Wir können daraus lernen und wir werden so auch besser im Blick behalten, was die Entwicklungen in der katholischen Kirche für die ökumenischen Beziehungen bedeutet.“

Ökumene

Bischof Bätzing zeigte sich beeindruckt vom ökumenischen Engagement der Assyrischen Kirche des Ostens und insbesondere von der Arbeit der Gemeinsamen Internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen der Katholischen Kirche und der Assyrischen Kirche des Ostens, in der Mar Awa III. vor seiner Wahl zum Katholikos-Patriarchen über viele Jahre mitgewirkt hat.

Hintergrund

Die „Heilige Apostolische Katholische Assyrische Kirche des Ostens“ ist eine eigenständige orientalische Kirche ostsyrischer Tradition. Ihr gehören heute etwa 400.000 Gläubige weltweit an. In Deutschland gibt es ca. 5000 Gläubige in fünf Gemeinden. Derzeit hält das Oberhaupt der Kirche, Mar Awa III. (Royel) sich zu einem Pastoralbesuch in Deutschland auf. Er wurde am 13. September 2021 in Ankawa/Erbil (Nord-Irak) in sein Amt eingeführt. 

(pm - sst)

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20. September 2023, 16:51