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Prozession im französischen Marienwallfahrtsort Lourdes (Aufnahme von 2022) Prozession im französischen Marienwallfahrtsort Lourdes (Aufnahme von 2022)   (AFP or licensors)

Schweizer Bischof de Raemy zu Lourdes: Vermittelt Demut

Bischof Alain de Raemy hat die Tessiner Gläubigen erstmals auf die Diözesanwallfahrt nach Lourdes begleitet. Im Interview mit catt.ch berichtet er von seinen Eindrücken.

Bischof Alain, waren Sie schon einmal in Lourdes?

Bischof Alain de Raemy: Ja, viele Male. Meine ersten Erfahrungen habe ich mit der Gruppe „Les jeunes de Lourdes" gemacht. Ich habe mehrere Jahre lang die Jugendlichen begleitet, die an der interdiözesanen Wallfahrt der Westschweiz teilnahmen. Dann war ich zwölfmal bei der internationalen Militärwallfahrt, als Kaplan der Schweizergarde. An diesem Anlass nehme ich bis heute teil: Ich begleite die Soldaten der Schweizer Armee in meiner Funktion als Leiter der Abteilung „Militärseelsorge" innerhalb der Schweizer Bischofskonferenz.

„Zwölfmal bei der internationalen Militärwallfahrt, als Kaplan der Schweizergarde“

Was nehmen Sie von dieser Pilgerreise mit nach Hause?

Bischof De Raemy: Die Erfahrung eines großen gegenseitigen Respekts vor dem Herrn, der uns durch die Demut seiner Dienerin Maria ermöglicht, besser zu verstehen, inwieweit Gott all unsere Leiden, aber auch all unsere Unterschiede annimmt. Es ist eine Erfahrung von aktiver Demut einander gegenüber, und von fleissiger Nächstenliebe, insbesondere seitens der Pflegenden und des gesamten medizinischen Personals.

Was hat Sie besonders beeindruckt?

„Universalität, die automatisch Verbindungen zwischen den Christinnen und Christen schafft“

Bischof De Raemy: Die universelle Dimension der Kirche, die es zum Beispiel erlaubt, den Dienst eines unbekannten Bischofs oder Priesters in Anspruch zu nehmen, ohne dessen Sprache zu verstehen. Eine Universalität, die automatisch Verbindungen zwischen den Christinnen und Christen schafft, jenseits all ihrer Besonderheiten.

Sie haben viele kranke Menschen getroffen: Welche Botschaft haben Sie ihnen gegeben?

Bischof De Raemy: Die Botschaft kommt nicht von mir, sondern von ihnen zu uns allen. Ich war beeindruckt, als ich von einem Menschen hörte, der nach Lourdes kam, nicht um Heilung zu bitten, sondern um für die „gesegnete" Mission einer „verfluchten" Krankheit zu danken, die so viele Dinge in seinem Leben in Ordnung zu bringen vermochte.

Welche Botschaft senden Sie von Lourdes ins Tessin?

Bischof De Raemy: Ich habe nicht den Anspruch, eine Botschaft für das Tessin zu haben, aber eine Ermutigung für die Katholikinnen und Katholiken: Der Glaube soll auch im Tessin Früchte tragen! Wenn in Lourdes die Ärmsten wirklich immer an erster Stelle stehen, dann nur, weil man voll und ganz versteht, dass Jesus wirklich Gott geworden und Maria die Mutter Gottes ist.

(Katia Guerra, catt.ch / Adaption: Regula Pfeifer kath.ch - sst)

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28. August 2023, 15:29