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D: Missbrauchsbetroffener fordert 600.000 Euro Schmerzensgeld

Nach dem Kölner Schmerzensgeldurteil zu sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche fordert nun ein Missbrauchsbetroffener 600.000 Euro vom Bistum Aachen. Der 59-jährige soll als Kind von einem Pfarrer und weiteren Kirchenmitarbeitern im Kreis Düren mehrere Jahre lang missbraucht worden sein.

Bisher hat er vom Bistum nach Angaben der Katholischen Nachrichten-Agentur KNA 80.000 Euro in Anerkennung des Leids erhalten. Dieser Betrag sei „keine angemessene Zahlung", heißt es in einem Schreiben des Anwalts des Betroffenen, das der KNA vorliegt. Neben der Zahlung der sechsstelligen Summe fordert der Jurist vom Bistum auch, Kosten für Psychotherapie und andere anfallende Maßnahmen zu übernehmen.

Das Schreiben ist an die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) gerichtet. Das Gremium entscheidet über die Höhe der Entschädigungszahlungen.

Nach einem Urteil des Landesgerichts Köln muss das Erzbistum Köln 300.000 Euro an einen Missbrauchsbetroffenen zahlen. Das Gericht stellte eine Pflicht des Erzbistums zur sogenannten Amtshaftung fest. Das Urteil wurde vergangene Woche rechtskräftig.

Das Bistum Aachen nahm gegenüber KNA zum Dürener Fall Stellung. Es erklärte, zunächst an dem bisherigen Verfahren über die UKA festzuhalten. Es sei damit zu rechnen, dass dieses Verfahren nach dem Kölner Urteil weiterentwickelt werde.

(kna – md)

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10. August 2023, 12:11