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Archivfoto: Der Dom in Trier Archivfoto: Der Dom in Trier 

Trier bekommt „Platz der Menschenwürde“

Der Trierer Stadtrat hat beschlossen, den „Bischof-Stein-Platz“ in „Platz der Menschenwürde“ umzubenennen. Die Entscheidung fiel laut Domradio am Mittwochabend mit einer knappen Mehrheit. Damit ist das Ende der monatelangen Debatte um den Platz besiegelt.

Bereits im Frühjahr stand fest, dass der Platz hinter dem Trierer Dom einen neuen Namen erhalten soll. Die Namensauswahl sorgte allerdings für Konflikte. Zur Auswahl stand der Vorschlag „Windstraße/Hinter dem Dom“, der vom Ortsbeirat beigesteuert wurde, und „Platz der Menschenwürde“, eine Idee der Grünen und SPD in Kooperation mit der Trierer Betroffeneninitiative MissBiT. Bis zum Jahr 2010 hatte der Platz bereits „Windstraße/Hinter dem Dom“ geheißen.

Nun wurde mit 27 Stimmen zu 22 Stimmen und 4 Enthaltungen für die Umbenennung gestimmt. Der vorherige Namensgeber des Platzes, Bernhard Stein, war von 1967 bis 1980 Bischof von Trier. Schon im Jahr 2019 merkte die Opferinitiative MissBit an, dass Stein Missbrauchsvertuschung vorgeworfen wurde.

Die Namensgebung war Nebensache

Die Ursache für die Streitigkeiten, die der Entscheidung vorausgegangen waren, lag dabei weniger im Bereich der eigentlichen Namensgebung. Die Kompetenz für Änderungen von Straßennamen fällt in der Regel dem zuständigen Ortsbeirat zu. Ist der vorliegende Fall allerdings für die gesamte Stadt relevant, entscheidet der Stadtrat.

Die Diskussion über das Mitbestimmungsrecht des Ortsbeirates sorgte dementsprechend für mehr Unmut als die eigentliche Namenswahl.

Erleichterte Reaktion auf das Abstimmungsergebnis von Seiten der Initiatoren

„Das war wirklich knapp. Es war keine leichte Entscheidung, aber es ist ein gutes und starkes Zeichen, dass im Rat der Wunsch der Opfer erhört wurde." So äußerte sich Johannes Wiegel, Ratsmitglied der Grünen und Mitinitiator der Umbenennung, laut Domradio nach der Abstimmung.

Zur Rolle des Ortsbeirates ergänzte er: „Ich verstehe die Enttäuschung dort immer noch. Aber es bleibt dabei, dass der Ortsbeirat kein Mandat hatte, sondern nur gebeten wurde, einen Vorschlag zu erarbeiten."

(domradio – md)

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06. Juli 2023, 13:12