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Schweiz: Bischöfe überlegen sich weitere Kooperation mit kath.ch

Bei ihrer jüngsten Vollversammlung im Zentralschweizer Benediktinerkloster Einsiedeln haben die Bischöfe und Territorialäbte unter anderem über die weitere Zusammenarbeit mit dem katholischen Nachrichtenportal kath.ch gesprochen. Das teilte die Bischofskonferenz am Dienstag mit. Kath.ch-Chefredaktor Charles Martig ist überrascht von den „vehementen Vorwürfen“.

„Wir behandeln auf kath.ch eine Vielfalt an Themen, darunter auch die Reformanliegen der katholischen Kirche. Dabei arbeiten wir nach journalistischen Qualitätsstandards“, schreibt Martig am Dienstagnachmittag im Nachrichtenportal. Das kommunikative Vorgehen der Bischöfe sehe er sehr kritisch. Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) hatte zuvor in ihrer Medienmitteilung geschrieben, dass die Bischöfe und Territorialäbte „seit längerem besorgt über einige Artikel“ seien, die auf kath.ch veröffentlicht werden. „Erst kürzlich waren Artikel über die Jungfrau Maria, die Diözese Chur oder die Diözese Lausanne, Genf und Freiburg in mehrfacher Hinsicht sehr problematisch“, heißt in der Medienmitteilung der Bischöfe.

Diese „wiederholten Veröffentlichungen“ hätten Gläubige verletzt und bei diesen „zu Unverständnis und Wut“ geführt, kritisieren die Oberhirten. „Weil das Rahmenstatut sowieso angepasst werden muss, überlegen sich die Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz, ob und in welchem Rahmen es sinnvoll ist, den diesem Medium erteilten Auftrag beizubehalten“, so das Fazit der Bischofskonferenz.

Mitte Mai hatte die katholische Volksbewegung „Pro Ecclesia“ eine Online-Petition gestartet, in der sie die Schweizer Bischöfe darum baten, „die Beleidigungen der Gottesmutter Maria“ zu stoppen. „Aufgrund einer Artikelserie vom Medienzentrum kath.ch über die Gottesmutter Maria haben wir zusammen mit anderen gläubigen Katholiken eine Petition an die Schweizer Bischöfe gestartet“, schrieb Herbert Meier auf der Homepage von „Pro Ecclesia“.

Die weiteren Themen der Vollversammlung

Die Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz tagten vom 5. bis 7. Juni 2023 in der Benediktinerabtei von Einsiedeln zu ihrer 340. ordentlichen Versammlung, „welche vom Gebet um Tiefe der gemeinsamen Arbeit getragen wurde“, betonten die Bischöfe in ihrer Mitteilung. Ein halber Tag sei dem Treffen mit Vertretungen des geweihten Lebens in der Schweiz gewidmet gewesen. Nach dem Treffen mit Delegierten des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes und des Frauenrates der SBK (September 2020), mit einer Delegation der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz RKZ (Juni 2021) und mit Verantwortlichen katholischer Jugendverbände und -bewegungen (Dezember 2022) schlossen die Bischöfe damit die vierte Etappe des Prozesses „Gemeinsam auf dem Weg zur Erneuerung der Kirche“ ab, den die SBK bereits vor Beginn des von Papst Franziskus gewünschten synodalen Prozesses eingeleitet hatte. Bei dem „Synodal Prozess“ handelt es sich um ein ähnliches Projekt wie der Synodale Weg in Deutschland.

Im Hinblick auf die Pressekonferenz vom 12. September 2023, in deren Rahmen das „Pilotprojekt zur Geschichte des sexuellen Missbrauchs im Kontext der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz seit Mitte des 20. Jahrhunderts“ vorgestellt werden soll, unterstrichen die Bischöfe, dass ihr Engagement in diesem Bereich weitergehe. Unterstützt von Stefan Loppacher, dem Leiter der Geschäftsstelle des Fachgremiums „Sexueller Missbrauch im kirchlichen Kontext“, hätten sie die Herausforderungen im Zusammenhang mit der laufenden Studie analysiert. Der Wille der Bischöfe, die Thematik des Missbrauchs in all seinen Formen vorrangig zu behandeln, sei „ungebrochen“.

(pm – mg)

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14. Juni 2023, 10:44