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Helmut Krätzl, emeritierter Weihbischof von Wien Helmut Krätzl, emeritierter Weihbischof von Wien 

Österreich: Kirche trauert um Wiener Weihbischof Krätzl

Der Wiener emeritierte Weihbischof Helmut Krätzl ist am Dienstag mit 91 Jahren verstorben. Seine große Lebensaufgabe war die Umsetzung der Ergebnisse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65), der er sich bis zuletzt verpflichtet fühlte. Das Requiem für den verstorbenen Bischof findet am Montag, 15. Mai, um 17 Uhr im Stephansdom statt.

Mit Krätzl starb einer der letzten unmittelbaren Zeitzeugen des Konzils. Der Wiener Weihbischof stand im 69. Jahr seines priesterlichen sowie im 46. Jahr seines bischöflichen Dienstes.

Auch religiöse Bildung, die Ökumene und der Dialog mit den Weltreligionen waren einige konkrete Aufgabengebiete, in denen Krätzl über Jahrzehnte engagiert war. Zudem profilierte er sich als Autor zahlreicher Bücher.

„Er liebte die Kirche und litt auch mit ihr"

Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien, zeigte sich betroffen und zugleich dankbar für Krätzls „vielfältiges und loyales Wirken in der Erzdiözese Wien, an deren Leben er bis zuletzt interessiert und aufmerksam teilnahm". Krätzl habe sein Leben ganz der Verkündigung der Frohen Botschaft gewidmet. „Er liebte die Kirche und litt auch mit ihr." Das Zweite Vatikanische Konzil, das er als Stenograf teilweise miterlebt hatte, habe ihn tief geprägt, erinnerte der Kardinal.

Krätzl lebte die letzten Jahre zurückgezogen in Wien. Vor seinem 90. Geburtstag hatte er im Kathpress-Interview für den mutigen Weg von Papst Franziskus geworben. Franziskus stehe für einen neuen Aufbruch in der Kirche, das werde nicht zuletzt durch den von ihm angestoßenen Synodalen Prozess deutlich. Mehr Synodalität für die Weltkirche sei dringend notwendig, so der Weihbischof in seinem letzten Interview.

An der Seite Kardinal Königs

Helmut Krätzl wurde am 23. Oktober 1931 in Wien als Jüngster von vier Geschwistern geboren. Er studierte Theologie in Wien und empfing 1954 die Priesterweihe. Zwei Jahre später wurde er Zeremoniär des neuen Wiener Erzbischofs Franz König. Seither war er mit Unterbrechungen in verschiedenen Funktionen immer an der Seite von Kardinal König.

1977 ernannte Papst Paul VI. Krätzl (gemeinsam mit Florian Kuntner) auf Vorschlag von Kardinal König zum Weihbischof für Wien. Er blieb in dieser Funktion unter Kardinal Hans Hermann Groer, dann unter dessen Nachfolger Kardinal Christoph Schönborn. Nach seinem Rücktritt mit 77 Jahren blieb Krätzl als nunmehr emeritierter Weihbischof als Seelsorger, Firmspender und Buchautor noch viele Jahre sehr aktiv. Insgesamt schrieb er etwa 15 Bücher. Sein letztes mit dem Titel „Meine Kirche im Licht der Päpste" veröffentlichte er 2016.

Requiem unter Vorsitz von Kardinal Schönborn

Das Requiem für den am Dienstag verstorbenen Wiener Weihbischof Helmut Krätzl findet am Montag, 15. Mai, um 17 Uhr im Stephansdom statt. Kardinal Schönborn wird dem Gottesdienst vorstehen. Im Anschluss wird Krätzl in der Domherrengruft bestattet.

(kap – gs)

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03. Mai 2023, 12:21