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Frauen sind besonders armutsgefährdet Frauen sind besonders armutsgefährdet 

Caritas Österreich prangert Armutsrisiko für Frauen an

Mehr als eine halbe Million Frauen in Österreich gelten als armutsgefährdet, 36.000 Kinder sind erheblich materiell und sozial bedürftig. Besonders drastisch sei die Situation bei alleinerziehenden Müttern, erklärte Doris Anzengruber, Leiterin der Caritas-Sozialberatungsstelle diesen Freitag in Wien.

„Die Situation dieser Frauen und ihrer Kinder erfüllt uns ehrlicherweise zunehmend mehr mit Sorge'', so  Anzengruber. Die Caritas unterstützte Betroffene u.a. in Mutter-Kind-Einrichtungen, einem Familienzentrum oder Sozialberatungsstellen. Fast 70 Prozent der 60.000 Hilfesuchenden der Caritas-Sozialberatungen seien weiblich. Die Nachfrage sei deutlich größer als das Angebot. Allein in Wien wurden 2022 in der Sozialberatungsstelle mehr als 15.000 Frauen und Kindern konkret geholfen. Ferner wurden im Familienzentrum 873 Familien betreut und in den drei Mutter-Kind-Einrichtungen 186 Mütter und 375 Kinder untergebracht. „Vor der Krise konnten wir die Notsituation meist mit Überbrückungshilfen rasch entschärfen. Doch immer häufiger ist klar: Unsere Klientinnen brauchen langfristige Unterstützung", so Anzengruber.

Die brisante Lage zeige sich auch daran, dass sich ehemalige Klientinnen wieder in den Mutter-Kind-Häusern melden und um Unterstützung anfragen, berichtete Claudia Ferner-Unger, Leiterin des Mutter-Kind-Hauses „Luise". Dabei gehe es um Miete und Kosten des alltäglichen Lebens, die immer schwieriger zu tragen seien.

Alleinerziehende besonders in Not

Die Caritas unterstrich die konkreten Beispiele mit Zahlen aus der EU-weiten Erhebung „EU-SILC", die die Lage für alleinerziehende Mütter als besonders dramatisch beschreibt. Laut EU-SILC waren 2022 mehr als die Hälfte aller Ein-Eltern-Haushalte in Österreich armutsgefährdet. Für betroffene Kinder bedeute Armut weniger Chancen und Teilhabe sowie eine höhere Wahrscheinlichkeit, als Erwachsene selbst armutsbetroffen zu sein, erläuterte die Hilfsorganisation.

„Deutlich häufiger als andere sind Alleinerzieherinnen etwa nicht mehr in der Lage, ausreichend Lebensmittel einzukaufen“

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12. Mai 2023, 13:19