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Der Südtiroler Bischof Ivo Muser Der Südtiroler Bischof Ivo Muser  

Südtirol: Kassian- und Vigiliussonntag mit Prozession

Der Südtiroler Bischof Ivo Muser hat die Christen zu mehr Mut, Überzeugung und Zivilcourage aufgerufen. „Wir müssen wissen, wer wir sind und wofür wir stehen", betonte der Bischof am Sonntag in Brixen, wo jeweils am 3. Ostersonntag der Kassian- und Vigiliussonntag gefeiert wird.

Dabei findet auch die traditionelle Prozession mit der Reliquie des hl. Kassian statt. Sie wird auch weiterhin in Brixen zwei Wochen nach Ostern stattfinden, obwohl der Festtag der Diözesanpatrone Kassian und Vigilius ab diesem Jahr in der ganzen Diözese Bozen-Brixen am 13. August gefeiert wird, informierte der Bischof über eine wichtige Änderung im liturgischen Diözesankalender.

Kassian und Vigilius

Die Diözesanpatrone Kassian, der christliche Lehrer und Märtyrer aus Imola, und Vigilius, der Missionar und Bischof aus Trient, stünden stellvertretend für die Geschichte der Glaubensausbreitung in Südtirol, so Muser. Heute gehe es um die Frage, ob die Menschen überhaupt noch Christen sein und bleiben wollten. „Christsein heute braucht Mut, Überzeugung und auch Zivilcourage". Dies gelte auch in der Begegnung mit den hier lebenden Menschen anderer Religionen, Kulturen und Weltanschauungen, „die auch das Recht haben, ihre Religion und Überzeugung öffentlich zu zeigen und zu praktizieren", betonte der Bischof in diesem Zusammenhang.

Polemik und das Schüren von Ängsten seinen keine christliche Haltung. Muser wörtlich: „Ich habe nichts gegen eine Moschee in Südtirol oder gegen öffentliche Gebetsräume von gläubigen Menschen anderer Religionen. Sorge bereiten mir die fehlende christliche Identität und die Gleichgültigkeit in den eigenen Reihen." Denn: „Ein bloßes Traditions- oder Gelegenheitschristentum, das dann und wann aus der Schublade herausgeholt wird, wird nicht überleben und nicht überzeugen."

Als besonders wichtiges Glaubenselement bezeichnete Bischof Muser das Engagement für den Nächsten: „Der Einsatz für den Schutz des menschlichen Lebens, die Nachbarschaftshilfe, das Ehrenamt, die Bereitschaft, soziale, karitative Projekte mitzutragen und zu unterstützen, das persönliche und strukturelle Teilen mit jenen, die auf Hilfe angewiesen sind sowie der ehrfürchtige und respektvolle Umgang mit der Schöpfung beschreiben die soziale Dimension, ohne die sich der Glaube nicht christlich nennen darf."

Hochfest der Diözesanpatrone am 13. August

Zur Verlegung des Festes der Diözesanpatrone durch das päpstliche Dikasterium für den Gottesdienst war es gekommen, nachdem Priester und Gläubige bedauert hatten, dass das Hochfest am bisherigen Gedenktag, dem Samstag der zweiten Osterwoche, nicht mehr zufriedenstellend gefeiert werden konnte. Nach Anhörung der diözesanen Liturgiekommission, des Priesterrates und der Dekanekonferenz hat der Bischof für das Hochfest der beiden Diözesanpatrone den 13. August gewählt. An diesem Tag wurde in der ehemaligen Diözese Brixen das Hochfest des hl. Kassian gefeiert

Im Jahre 1704 erhielt der Brixner Fürstbischof Kaspar Ignaz von Künigl eine Reliquie des Heiligen Kassian aus Imola. In Erinnerung an die Übertragung der Reliquie wird deshalb in Brixen immer am 3. Ostersonntag der Kassian- und Vigiliussonntag gefeiert.

(kap - sst)

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23. April 2023, 16:43