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Bischof Georg Bätzing von Limburg, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz Bischof Georg Bätzing von Limburg, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz  (Tobias Steiger)

Bischof Bätzing an Ostern: „Keine Alternative zu Umkehr und Erneuerung“

Vor der Versuchung, sich „allzu sehr mit der Macht“ einzulassen und um Christi willen über andere bestimmen zu wollen, hat der Limburger Bischof Georg Bätzing in seiner Osterpredigt gewarnt. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz mahnte, ein solches Verhalten könne schwerwiegende Folgen für die Glaubenszuversicht der Menschen haben.

Ostern bringe die Hoffnung auf Frieden und Leben in die Welt, sagte Bischof Georg Bätzing in seiner Osterpredigt in Limburg. Die Lebensmacht des auferstandenen Herrn setze den grausamen Realitäten von Kriegen und Leid ein Schwergewicht entgegen.

„Ostern ist prägende Vergangenheit, denn der Einbruch der Ewigkeit in unsere Welt kennt einen bestimmten Zeitpunkt“, predigte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. „Wir haben die Vergangenheit vor Augen.“ Gleichzeitig sei Ostern eine erfreuliche Gegenwart, „weil an diesem Osterfest die Hoffnung auf Frieden und Leben wider aller Hoffnung erblüht.“ Es sei aber auch eine verlockende Zukunft: „Der Herr hat vor seinem Abschied versprochen: ‚Nur noch kurze Zeit und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und auch ihr leben werdet'“, zitiert Bätzing das Johannesevangelium.

„Vergangenes liegt zurück, Künftiges steht noch aus, und letztlich erleben und gestalten wir einzig die Gegenwart”, so der Wortlaut der Predigt, den die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht hat. Und gerade Ostern mit der Auferstehung liege nicht in ferner Vergangenheit, sondern zeige seine Wirkung bis in die Gegenwart, betonte Bätzing.

Sich den Fehlern stellen

Der Mensch stehe heute in einem kraftvollen Strom aus Glauben und fange nicht bei Null an. „Die Vergangenheit vor Augen bemerken wir aber auch den schalen Geschmack des alten Sauerteigs der Bosheit und Schlechtigkeit, von der Paulus im Korintherbrief schreibt“, so Bätzing weiter. Und immer dann, wenn sich die Kirche und einzelne Gläubige allzu sehr mit der Macht eingelassen hätten, wenn sie meinten, über Menschen bestimmen zu sollen um Christi Willen, dann seien sie den Wegen des Auferstandenen nicht gefolgt, hätten Menschen um die Liebe, um Selbstachtung, um ihr leibliches und geistliches Wachstum betrogen bis hin zur frevlerischen Vernichtung der Glaubenszuversicht in deren Herzen. 

Die Zukunft dürfe man nicht einfach heute erstürmen wollen, ohne sich „diesen bedrückenden Wirklichkeiten ernsthaft gestellt“ zu haben. „Wir können es auch gar nicht, denn diese Realitäten sind ja offensichtlich und werden nicht selten zu Fallstricken für solche, die sich bereitwillig für den Glauben öffnen wollen.“ Zu Umkehr und Erneuerung gebe es also keine Alternative.

(pm - fg)

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09. April 2023, 15:42