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Symbolbild: Es heißt die Theologie, nicht der Theologie. Symbolbild: Es heißt die Theologie, nicht der Theologie.   (© Barbara Helgason)

D: Theologinnen-Netzwerk bestätigt Vorsitzende

Gunda Werner, Professorin für Dogmatik an der Ruhr-Universität Bochum, bleibt Vorsitzende der Theologinnenvereinigung Agenda. Der Verein bestätigte sie am Samstag in Stuttgart für weitere zwei Jahre im Amt. Rund 400 katholische Theologinnen im deutschen Sprachraum gehören dem Netzwerk an.

Der Zusammenschluss beging an diesem Wochenende sein 25-jähriges Bestehen mit einer Tagung in der Katholischen Akademie zum Thema „Blick zurück nach vorn". Werner lehrte als erste Professorin von 2018 bis 2022 Dogmatik an der Universität Graz, bevor sie nach Bochum wechselte.

Agenda-Chefin Werner will sich in den kommenden zwei Jahren vor allem der Zukunft der Theologie in Wissenschaft und Praxis widmen. „Es steht auch an, die politische Dimension der Theologie zu stärken", sagte sie der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Agenda will auch das sogenannte Nihil-Obstat-Verfahren bewerten. Die kirchliche Unbedenklichkeitserklärung für angehende Professorinnen und Professoren der katholischen Theologie steht gelegentlich in der Kritik, weil der Heilige Stuhl seine Kriterien vertraulich hält.

Gegründet 1998 

Agenda wurde 1998 vor allem gegründet, um die wissenschaftliche Arbeit von Frauen sichtbarer zu machen und Theologinnen zu vernetzen. Die Mitglieder arbeiten heute etwa in der Wissenschaft, im Bildungsbereich, in kirchlichen Verbänden und der Seelsorge. Die 2019 gegründete Junge Agenda als Netzwerk junger Theologinnen zählt rund 95 Mitglieder.

In einem Grußwort zur Tagung hatte sich der Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst zuvor besorgt darüber geäußert, dass viele junge Frauen in der katholischen Kirche keine berufliche Zukunft sehen: „Das muss uns beunruhigen und ins Handeln bringen; es darf nicht vom Tisch gewischt werden."

Weiter erklärte der Bischof: „Die Krise der katholischen Kirche wurde nicht von Frauen verursacht. Und doch haben sie an den Folgen besonders heftig zu tragen." Gerade junge Theologinnen seien wegen der „verhängnisvollen Verfehlungen von Klerikern unserer Kirche" schwierigen Diskussionen ausgesetzt, sagte Bischof Fürst.

Agenda spiele eine immer wichtigere Rolle, so Fürst weiter. Es gebe kaum Professorinnen in der katholischen Theologie, die nicht Mitglied seien: „Agenda hat nicht nur die katholische Kirche, sondern auch die Theologie verändert und den Blick weiter werden lassen." Das Bündnis habe in den bisherigen 25 Jahren seines Bestehens „solidarisch an der Weiterentwicklung der Kirche mitgearbeitet, indem es theologische Forschung und Frauenperspektive nicht nur einfordert, sondern auch selbst einbringt".

(kap – gs)

 

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24. April 2023, 14:42