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Benedikt XVI. Benedikt XVI.   (ANSA)

Schönborn würdigt Benedikt XVI.: „Lehrer und Meister“

Kardinal Christoph Schönborn hat den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. als „Lehrer und Meister“ gewürdigt. Sein Rücktritt 2013 sei „mutig und weitsichtig“ gewesen und habe das Papsttum „vermenschlicht“.

Er habe Benedikt XVI. als „Lehrer und Meister“ sehr geschätzt und sei ihm persönlich zutiefst verbunden gewesen, so Schönborn in einer Würdigung.

„Papst Benedikt ist für mich zunächst einmal der Lehrer, den ich erlebt habe als junger Theologe, als Doktorand, in seinem Doktorandenkolleg in Regensburg, den ich als Meister des Theologielehrens erlebt habe und als Meister auch, wie er uns, seine Doktoranden, geführt hat. Er war ein wirklicher Lehrer und Meister. Und für mich, ich schäme mich nicht das zu sagen, war er auch eine echte väterliche Gestalt. Mit seiner Güte, seiner Klarheit, aber auch seinem hohen Anspruch war er für mich wirklich sehr maßgebend in meinem Leben damals als junger Theologe, später als Professor und dann natürlich auch als Bischof.“

„Er war ein wirklicher Lehrer und Meister.“

Geschenk einer Freundschaft

„Eine Verehrung, aber vor allem auch eine menschliche und christliche Nähe.“

Aus dieser langen Verbundenheit, die fast 50 Jahre währte, sei „auch wirklich eine Freundschaft gewachsen“, so Kardinal Schönborn. „Und diese Freundschaft ist für mich ein ganz großes Geschenk. Eine Verehrung, aber vor allem auch eine menschliche und christliche Nähe.“

Mit dem Rücktritt von 2013 hatte auch Kardinal Schönborn nicht gerechnet, erinnert er sich: „Der 11. Februar 2013 war ein Schock, zweifellos. Aber ich habe vom ersten Moment an das Gefühl gehabt: Er hat richtig gehandelt, er weiß, was für ihn das richtige ist und auch für die Kirche. Und er hat in aller Demut gesagt: Ich kann nicht mehr, die Aufgabe ist zu groß, es braucht jemand Jüngeren."

Eine Tür geöffnet

„Denn das Bild des erhabenen Papstes, der bis ins hohe Alter im Amt bleibt hat sich vermenschlicht, er darf auch sagen als Mensch: Es geht nicht mehr.“

Mit seiner Entscheidung von 2013 habe Benedikt XVI. das Papsttum „vermenschlicht", hebt Kardinal Schönborn hervor:

„Diese Demut ist ein ganz großer Akt gewesen in seinem Pontifikat. Er hat auch das Bild des Papsttums verändert. Denn das Bild des erhabenen Papstes, der bis ins hohe Alter im Amt bleibt hat sich vermenschlicht, er darf auch sagen als Mensch: Es geht nicht mehr. Damit hat er eine Tür geöffnet, durch die nicht jeder seiner Nachfolger gehen muss, aber die er ermöglicht hat. Und das war sehr mutig und weitsichtig.“

(kap – pr)
 

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01. Januar 2023, 09:56