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Der Tätigkeitsbericht des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft (RIGG) Der Tätigkeitsbericht des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft (RIGG) 

Römisches Institut der Görres-Gesellschaft: „Öffentlicher gemacht"

Gleich am Petersdom sitzt seit 134 Jahren eine deutsche katholische Forschungseinrichtung: das Römische Institut der Görres-Gesellschaft. Seine Vorträge und Tagungen zu Themen der Christlichen Archäologie, Geschichte und Kunstgeschichte sind gut besucht. Direktor Stefan Heid hat nun den Tätigkeitsbericht 2011 bis 2021 vorgelegt. Wir sprachen mit ihm.

Stefan Heid: In den elf Jahren haben wir das RIGG {Römisches Institut der Görres-Gesellschaft} ein wenig, sagen wir mal, öffentlicher gemacht. Das heißt, die Vorträge und Tagungen haben sich intensiviert und vor allen Dingen durch die Präsenz online mit der Website, mit YouTube, mit Instagram und so weiter sprechen sie ein sehr, sehr breites Publikum an, das merkt man daran, dass fast zu jedem Vortrag auch extra Leute anreisen aus Deutschland.

Welche Tagungen interessieren das Publikum am meisten?

Stefan Heid: Mit Abstand die erfolgreichste Tagung, die wir am Camposanto gemacht haben, war die zum Vatikan und dem Zweiten Weltkrieg. Das Buch zur Tagung wurde dann auch sehr stark verkauft, daran sieht man, wie das eingeschlagen ist. Eine zweite Tagung, die auch sich dann auch als sehr erfolgreich hat, war über Petrus und Paulus in Rom.

„Wir haben auch explizite katholisch-evangelische Mischtagungen“

Die Görres-Gesellschaft mit Sitz in Bonn ist eine deutsche Forschungseinrichtung und hat als Ableger das römische Institut, das Sie seit 2011 leiten und das am Camposanto Teutonico sitzt, direkt an der Südflanke des Petersdoms. Es ist eine katholische Forschungseinrichtung. Inwiefern ist das ein Auftrag?

Stefan Heid: Ja, das stimmt, wir haben diese katholische Linie, die tatsächlich auch so 1888 mit unserer Gründung beginnt, als ein Institut der katholischen Geschichts- und Kirchengeschichtsforschung. Die Görres-Gesellschaft ist katholisch, aber nicht exklusiv katholisch, sage ich immer. Man kann auch als Nichtkatholik Mitglied werden. Die katholische Tradition ist natürlich schon sehr stark, aber das hindert uns nicht in irgendeiner Weise an der Forschung oder der Freiheit der Forschung. Sehr wohl belegen wir immer Themen, die von allgemeinem katholischen Interesse sind, mit einem katholischen Schwerpunkt selbstverständlich. Aber wir haben auch explizite katholisch-evangelische Mischtagungen, so wie gerade jüngst eine über die liturgische Bewegung sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Kirche. Diese Tagung war auch ein großer Erfolg und wird jetzt gerade auch publiziert.

Hier zum Hören:

Am Camposanto Teutonico wird ab nächstem Jahr umgebaut. Inwieweit ist das Römische Institut der Görres Gesellschaft davon betroffen?

Stefan Heid: Wenn jetzt Räume erst einmal umgebaut werden müssen, dann wird uns das sicherlich einschränken. Vielleicht müssen wir auch für einige Zeit auswandern. Aber dieser Umbau, diese Erneuerung, besser gesagt, die ja von der Erzbruderschaft (Eigentümerin und Sachwalterin des Camposanto, Anm. d. Red.) zusammen mit der Deutschen Bischofskonferenz durchgeführt wird, ist etwas ganz Positives und wird dem römischen Institut eine sehr gute neue Basis geben. Ich bin da wirklich persönlich auch sehr optimistisch, dass das für uns unbedingt notwendig war, nach 60 Jahren ohne Erneuerung der Gebäude, und dass es uns andererseits voranbringen wird.

(vatican news – gs)

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13. Oktober 2022, 14:02