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Bischof Georg Bätzing auf einem Archivbild Bischof Georg Bätzing auf einem Archivbild 

DBK-Vorsitzender Bätzing: Synoden-Arbeitsdokument als Einladung zum Dialog

Der Limburger Bischof Georg Bätzing hat das Arbeitsdokument für die kontinentale Phase der Synode als Einladung gewürdigt, „auf dem weltweiten synodalen Weg einander zuzuhören und die weitere Etappe gemeinsam zu gehen“.

Man könne es auch als „Ermutigung an die Kirche in Deutschland lesen, gerade im Hinblick auf die Synodalität noch stärker als bislang den Dialog mit den anderen Teilkirchen zu suchen“, so der DBK-Vorsitzende zu dem Dokument, das an diesem Donnerstag im Vatikan vorgestellt wurde.

Insgesamt zeigte dessen „differenzierte und perspektive Auswertung“, dass der Synodale Weg der Kirche in Deutschland „als Teil einer synodalen Dynamik zu verstehen“ sei, der „die ganze Kirche ergriffen“ habe, unterstreicht Bätzing. Die Themen, mit denen sich die deutsche Kirche in den vier Synodalforen befasse, würden auch „in anderen Teilen der Kirche“ erörtert. Dies werde in dem Arbeitsdokument deutlich, das Ergebnis einer breiten Konsultation der Weltkirche sei, erinnert Bätzing. Dabei hätten sich erfreulicherweise auch Bischofskonferenzen zu Wort gemeldet, die in ihren Ländern mit tiefgreifenden äußeren Problemen zu kämpfen hätten, wie die Ukraine und Haiti.

Nicht nur deutsche Themen

Der mit den Konsultationen eingeleitete synodale Prozess habe bereits in seinem ersten Jahr „eine Dynamik ausgelöst, die zu einem neuen Verständnis der Würde aller Getauften, zu einer breiteren Mitverantwortung der Gläubigen für die Sendung der Kirche und zu einer deutlicheren Wahrnehmung der Herausforderungen geführt hat, vor denen wir in der weltweiten Kirche stehen“, betont der deutsche Bischof.

Die „zentrale Herausforderung“ einer synodalen Kirche bestehe im „Wunsch nach radikaler Inklusion“, die keinen ausschließe, während das Bedürfnis, sich frei äußern zu können und gehört zu werden „von allen geteilt“ werde. Dies gelte auch für Gruppen, die sozial ausgegrenzt werden oder schwerer Gehör finden, erinnert Bätzing. „Unmissverständlich“ stelle das Arbeitsdokument fest, dass „auf allen Kontinenten eine Neubewertung der Rolle der Frau in der Kirche gefordert“ werde. Auch die Situation von LGBTQ-Personen und Menschen in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften, „die oftmals in der Kirche Zurückweisung erfahren“, würden in dem Dokument in den Blick genommen. Zahlreiche Berichte mahnten eine „neue Kultur des respektvollen Miteinanders von Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Laien“ an: „Die spirituelle und die strukturelle Erneuerung der Kirche sind, so sehen es viele Bischofskonferenzen, untrennbar miteinander verbunden“, so Bätzing.

Wunsch nach radikaler Inklusion

Seitens der Europäischen Bischofskonferenzen werde man sich vom kommenden 5. bis 12. Februar 2023 in Prag miteinander austauschen. An der Tagung, die vom Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (Consilium Conferentiarum Episcoporum Europae, CCEE) veranstaltet wird, nähmen neben Priestern und Ordensleuten auch Laien teil, kündigt Bätzing an. Aus den in den sieben kontinentalen Arbeitsgruppen erarbeiteten Synthesen soll dann das Instrumentum laboris für die Synodenversammlung in Rom im Oktober 2023 erarbeitet werden.

Eine deutsche Übersetzung des Arbeitsdokumentes für die „kontinentale Phase“ des weltweiten Synodalen Prozesses sei in Arbeit und werde bis Mitte November vorliegen, kündigte die Bischofskonferenz weiter an. Bislang liegt es in englischer, italienischer, französischer, spanischer und portugiesischer Sprache vor.

(pm - cs)

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27. Oktober 2022, 15:01