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D: Jesuit Batlogg sieht Synodalen Weg als „alternativlos“ an

Der aus Österreich stammende Jesuitenpater Andreas Batlogg hat eine dauerhafte Erneuerung der Kirche gefordert. Bestimmte Dinge müssten zwar in Rom entschieden werden, aber dem Papst müsse die Problemlage in Deutschland aufgezeigt werden. Batlogg sprach sich für ein dauerhaftes Beratungsgremium von Laien und Bischöfen aus.

In einem Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ am Mittwoch erklärte P. Batlogg, man dürfe aus seiner Sicht nicht „den Kopf in den Sand stecken, nur weil es oft sehr polemischen, theologisch dürftigen und argumentativ schwachen Widerstand gibt.“

Bestimmte Dinge entscheidet Rom

In Deutschland könnten zwar weder der Zölibat abgeschafft noch eine Frauenweihe eingeführt werden. „Aber man kann dem Papst unsere Problem- und Debattenlage aufzeigen - auch mit eindeutigen Voten von Laien und Bischöfen. Wobei auch das klar ist: Vieles wird in Rom entschieden.“

An diesem Donnerstag beginnt in Frankfurt am Main die vierte und damit vorletzte Vollversammlung des Dialog- und Reformprozesses „Synodaler Weg.“ Bei der bis Samstag dauernden Vollversammlung in Frankfurt wollen die rund 230 Synodalen über 14 Papiere beraten.

"Die sakramentale Struktur bleibt"

P. Batlogg betonte zudem, dass es nicht darum gehe, die sakramentale Struktur der katholischen Kirche abzuschaffen: „Die sakramentale Struktur bleibt, das steht völlig außer Frage.“ Allerdings könne innerhalb dieser Architektur durchaus nach neuen Wegen der Leitung gesucht werden.

P. Batlogg sprach sich dafür aus, den Synodalen Weg dauer als dauerhaftes Beratungs- und Entscheidungsgremium von Laien und Bischöfen weiterzuführen und kritisierte Aussagen, dass so etwas „nicht mehr römisch-katholisch“ wäre. Nach seiner Sicht müsse die Kirche „immer und zu jeder Zeit“ erneuert werden.

Unterschiedliche Geschwindigkeiten in deutschen Bistümern

Da es in der Hand der 27 deutschen Diözesanbischöfe liegt, ob und wie sie die Reformen umsetzen, für die der synodale Weg sich ausspricht, erklärte P. Batlogg, dass er eine „Kirche der unterschiedlichen Geschwindigkeiten“ im Land entstehen sehe: „Ein eher reformorientierter Bischof wie Georg Bätzing wird manches anders angehen als ein Augsburger Bischof Bertram Meier“, so der Jesuit wörtlich.

Bischof Meier hatte in einem Interview vor kurzem zu bedenken gegeben, dass Themen in Deutschland zwar beraten und mit Voten versehen werden könnten, dass es vor der Umsetzung allerdings eine Atempause des Gebets und der Abwägung bräuchte, um die Wünsche dann in die Weltkirche einzubringen. P. Batlogg erklärte, dass auch aus seiner Sicht  die deutschen Anliegen in den weltweiten Synodalen Prozess des Papstes eingespeist werden müssten und dass eine Kirche, die nur um sich selbst kreise, nicht zukunftsfähig sei.

Kritik an Gereiztheit

Kritik übte P. Batlogg an der Gesprächskultur rund um den Synodalen Weg: „Es gibt hohe Erwartungen und eine Gereiztheit, die ich sehr bedauere. Ich halte einige Wortmeldungen sogar für unchristlich“, sagte er wörtlich. „Aber der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, und viele andere Bischöfe stehen hinter dem Synodalen Weg.“ Dass der Synodale Weg bisweilen als Deutscher Sonderweg angesehen würde, wies er von sich.

(kap - hk)

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08. September 2022, 10:27