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D: 46. Todestag Kardinal Döpfners

Mit einem Gedenkgottesdienst zum 46. Todestages des früheren Erzbischofs von München und Freising, Kardinal Julius Döpfner (1913-1976), hat Kardinal Reinhard Marx an seinen Vorgänger erinnert.

„Wir sehen seine große Gestalt vor uns", so Marx über die Rolle Döpfners nach dem Konzil. Doch auch seinen Umgang mit Missbrauchsfällen sprach er an: „Aber wir verschweigen auch nicht das große Versagen", so der Kardinal. Es gelte zu sehen, „was an Versagen von uns allen da war".

Der Unterfranke Döpfner zählt zu den prägenden katholischen Gestalten der Nachkriegszeit. Mit nur 34 Jahren wurde der promovierte Theologe aus der Rhön 1948 in Würzburg zum jüngsten Bischof der Weltkirche. 1957 wechselte er nach Berlin, ab 1961 war Döpfner Erzbischof in München und Freising. Seit 1965 leitete er die Deutsche Bischofskonferenz. Als einer von vier Moderatoren nahm er maßgeblichen Einfluss auf das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965). Zur Umsetzung der dort beschlossenen Reformen in West-Deutschland initiierte und leitete er die Würzburger Synode (1971-1975). 1976 starb der Kardinal überraschend im Alter von nur 62 Jahren.

„Wir sehen seine große Gestalt vor uns, aber wir verschweigen auch nicht das große Versagen“

Sowohl Döpfner als auch Marx wurde in dem im Januar vorgestellten Münchner Missbrauchsgutachten falsches Agieren im Umgang mit Missbrauchsfällen vorgeworfen. Konkret attestierten die Gutachter Döpfner Fehlverhalten in 14 Fällen. Marx hielten die Gutachter vor, Missbrauchsfälle lange nicht als Chefsache behandelt und in erster Linie Generalvikar und Ordinariat überlassen zu haben. Eine Änderung habe sich erst ab dem Jahr 2018 ergeben. Weiter warfen die Gutachter dem heutigen Erzbischof vor, zwei Fälle nicht an die Glaubenskongregation gemeldet zu haben.

(pm/kna - schw)

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25. Juli 2022, 10:26