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Der Liebfrauendom im Erzbistum München und Freising Der Liebfrauendom im Erzbistum München und Freising 

Erzbistum München: „Schonungslose Transparenz“ bei Missbrauch

Wie Generalvikar Christoph Klingan diesen Donnerstag betonte, stelle sich die Erzdiözese ihrer Verantwortung im Kampf gegen sexuelle Gewalt, indem sie „diesen Weg der schonungslosen Offenlegung des Geschehenen“ gehe, „um notwendige Veränderungen voranzutreiben“.

Klingan äußerte sich einer Pressemitteilung zufolge bei der Finanzpressekonferenz mit Blick auf das von der Erzdiözese München und Freising in Auftrag gegebene, Anfang dieses Jahres vorgestellte externe Gutachten zu sexuellem Missbrauch und dessen Aufarbeitung. Auch wenn das Thema die gesamte Gesellschaft betreffe, sehe man sich als Kirche „natürlich in besonderer Verantwortung, das Geschehene aufzuarbeiten, Transparenz zu schaffen, uns den Opfern zuzuwenden und nicht zuletzt alles zu tun, damit Missbrauch in der Kirche heute und in Zukunft bestmöglich verhindert werden kann“, so der Generalvikar des Erzbischofs von München und Freising.

Dauerhaftes Beratungsangebot 

Mit Veröffentlichung des neuen Gutachtens habe zudem eine telefonische Anlauf- und Beratungsstelle für Betroffene ihre Arbeit aufgenommen. Diese Anlauf- und Beratungsstelle werde nun als dauerhaftes Angebot fortgeführt: „Es konnten, was eine Ausnahme ist, zusätzliche Personalstellen geschaffen werden, zwei Psychologinnen und eine Verwaltungskraft arbeiten seit 1. Juli bei dieser Stelle“, so Klingan. Zusätzlich bestehe die Möglichkeit, dass sich Betroffene an eine der nichtkirchlichen Fachberatungsstellen wenden, mit denen die Erzdiözese entsprechende Kooperationsverträge habe.

Aufarbeitung und Prävention 

Die entscheidenden Anliegen der Erzdiözese hinsichtlich der Unterstützung von Betroffenen und der Prävention von sexuellem Missbrauch fasste Generalvikar Klingan mit den Worten „Helfen und Schützen“ zusammen: „Helfen: den Menschen, denen in ihrer Kindheit und Jugend im kirchlichen Bereich durch Mitarbeitende der Kirche Schreckliches widerfahren ist. Sie sollen die Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Und Schützen: Das heißt, alles tun, damit die kirchlichen Einrichtungen im Erzbistum München und Freising Orte sind und bleiben, an denen Kinder und Jugendliche geschützt sind und bereichernde, positive Erfahrungen für ihren Lebensweg machen.“

Neben der Unterstützung für Betroffene sei die Prävention „eine für uns ganz zentrale Aufgabe mit Blick auf Gegenwart und Zukunft“, erklärte Klingan weiter. Hier sei in den vergangenen Jahren viel entwickelt worden, „die Präventionsarbeit der Erzdiözese genießt hohe Anerkennung, im Gutachten wurde sie positiv hervorgehoben und auch über den kirchlichen Bereich hinaus wird die Expertise hier angefragt“. Gemeinsam mit dem Kinderschutzzentrum der Universität Gregoriana in Rom sei etwa ein E-Learning-Programm entwickelt worden, das für alle Priester und pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verpflichtend sei.

(pm-sst)

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21. Juli 2022, 16:26