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Priester künftig mit mehr Familienanbindung? Priester künftig mit mehr Familienanbindung? 

D: Kölner Regens wirbt für Einbindung von Priestern in Gemeinschaften

Der Regens des Priesterseminars in Köln und Direktor des Theologenkonvikts Collegium Albertinum in Bonn, Pfarrer Regamy Thillainathan, hält nichts von Plänen zur Zusammenlegung der Priesterausbildung im großen Stil. „Die Priesteramtskandidaten sollen sich für die Hochschule entscheiden, die ihnen als passender erscheint", sagte er dem Portal katholisch.de am Montag.

Er wolle „Wahlfreiheit für die Seminaristen, kein starres Korsett". Thillainathan sagte, er frage sich, ob die derzeitige Priesterausbildung zeitgemäß sei. Inhalte müssten immer wieder darauf abgeklopft werden, „ob wir die Kandidaten damit auf die Situationen vorbereiten, auf die sie auch wirklich treffen - und nicht die, die wir uns wünschen oder die es vor Jahrzehnten mal gegeben hat." Seit dem Konzil von Trient im 16. Jahrhundert habe sich „das System der Priesterausbildung nicht groß verändert", sagte der Pfarrer. Aus seiner Sicht seien etwa Priesterseminare durchaus sinnvoll, „wenn sie nicht alleine stehen".

„Menschen, mit denen man einen gemeinsamen Weg geht, mit denen man einen Alltag hat“

Im Erzbistum Köln gelte seit diesem Jahr die Regel, dass die Studenten das Priesterseminar für mindestens zwei Jahre verlassen sollten, um in Wohngemeinschaften zu leben. „Das Priestertum der Zukunft braucht eine Anbindung an eine Gemeinschaft", so Thillainathan. Dies könnten ein Orden oder eine geistliche Gemeinschaft sein, aber auch andere Priester oder eine Familie: „Menschen, mit denen man einen gemeinsamen Weg geht, mit denen man einen Alltag hat". Eine solche Verbundenheit komme in größer werdenden pastoralen Räumen häufig zu kurz; Priestern drohten dann Vereinsamung und Überforderung.

Wichtige Ausbildungsthemen seien der Umgang mit Macht und Ohnmacht, aber auch Kommunikation. Angehende Priester müssten „eine Haltung des Hinhörens und der klaren Kommunikation“ entwickeln, andere in ihrer Lebenssituation ernstnehmen und Wege suchen, um sie mit der Kirche zu versöhnen.

(kna – gs)

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16. Mai 2022, 10:42