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Ein Eindruck von dem Konzert (Foto: Confagricoltura) Ein Eindruck von dem Konzert (Foto: Confagricoltura)

Rom: Konzert für den Frieden

Ein Zeichen der Hoffnung und der Solidarität mit ukrainischen Kriegsflüchtlingen – das war der Anlass für ein „Friedenskonzert“, das vor einigen Tagen in der römischen Basilika Sant’Andrea della Valle stattfand und das per Livestream europaweit mitzuerleben war. Martin Reiter war in Rom mit dabei.

Martin Reiter – Rom

Bei dem „Concerto per la Pace“ wurden Spenden für ukrainische Flüchtlingskinder gesammelt, die sich in der Obhut des vatikanischen Kinderkrankenhauses Bambin Gesù befinden. Vorgetragen wurden im prachtvollen Kirchenraum der Basilika Sant’Andrea della Valle Stücke von Mozart und Händel. Dafür vereinten die Chöre „Accademia Vocale Romana“ und der Chor der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Rom ihre Stimmen. Begleitet wurden die Sänger und Sängerinnen vom „Orchestra Filarmonica di Monteverde“. Unter den Gästen waren der deutsche Botschafter beim Heiligen Stuhl, Bernhard Kotsch, und dessen Frau, sowie der Generalsekretär der Stiftung Bambino Gesú, Prof. Francesco Avallone und der Präsident des Rotary Clubs Rom, Alfonso Barbato, der die Veranstaltung sponserte.

Musizieren für einen guten Zweck

Das „Orchestra Filarmonica di Monteverde“ hatte coronabedingt längere Zeit pausiert. Die Wiederaufnahme der musikalischen Aktivitäten sei für die Musiker ein Neubeginn und zugleich Gelegenheit, sich für einen guten Zweck einzusetzen, machte der künstlerische Leiter Lorenzo Macri bei der Veranstaltung gegenüber Radio Vatikan deutlich.

Zum Nachhören

„Unser Konzert soll ein Zeichen des Aufschwungs und der Hoffnung sein, nach den schlechten Zeiten, die wir (in der Corona-Pandemie, Anm. d. Red.) durchgemacht haben, und auch angesichts der jüngsten Ereignisse in der Ukraine.“

Neubeginn und Hoffnung – diese beiden Stimmungen kämen auch in den ausgewählten Stücken zum Ausdruck, ergänzte der künstlerische Leiter – darunter zwei von Mozart und eines von Händel.

„Mozarts Krönungsmesse vereint Schlichtheit und Schönheit in einer perfekten Verschmelzung, zwei Elemente, die es jedem Publikum leicht machen, diesem Werk zuzuhören. Die Symphonie Nr. 34 ist eines der letzten Werke, die Mozart in Salzburg schrieb. Kurze Zeit später zog er nach Wien, wo er eine innovativere und reifere Sprache entwickelte. Die kraftvolle Gelassenheit, die die gesamte Sinfonie beseelt, spiegelt einen Geisteszustand wider, der in die Zukunft blickt. Händels Krönungshymne ,Zadok der Priester‘ wurde ausgewählt, um das Konzert mit einem Triumph der Hoffnung abzuschließen. Sie ist eine von vier Krönungshymnen des großen deutschen Komponisten, der oft nach Italien kam und in England lebte.“

Stimmen aus Italien und Deutschland

„Wir können alle Ausländer und gleichzeitig Landsleute sein und das gleiche Lied singen.“

Für das Friedenskonzert gingen zwei Chöre verschiedener Nationen eine Verbindung ein. Wie es dazu kam, wollten wir vom Orchester-Leiter wissen.

„Der Zusammenschluss der ,Accademia Vocale Romana‘ und des Chors der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Rom war eine wohlüberlegte Entscheidung. Ich bin der Gründer und künstlerische Leiter der ,Accademia Vocale Romana‘ und der Chorleiter der Evangelisch-Lutherischen Gemeinschaft und habe immer gedacht, dass Musik keine Grenzen kennt und verbindet. Wir können alle Ausländer und gleichzeitig Landsleute sein und das gleiche Lied singen.“

Nicht nur dem Dirigenten war die Begeisterung anzumerken, sondern auch den Sängerinnen und Sängern – die Masken, die sie während der Darbietung wegen geltender Coronabestimmungen noch tragen mussten, taten ihrem Enthusiasmus keinen Abbruch. 

„Ich singe im Chor der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Rom hauptsächlich aus zwei Gründen", sagte Ursula Kirchmayer gegenüber Radio Vatikan: „Einmal ist für mich der Gesang von geistlicher Musik eine Form des Gotteslobes, und auf der anderen Seite ist unser Chor in Rom ein Chor, in dem sich Kulturen und Religionen mischen. Wir haben italienische und deutsche und andersnationale Mitglieder und auch Menschen, die evangelisch oder nicht-evangelisch sind. Und die Musik ist ein Element, das alle miteinander verbindet und zusammenführt."

Giorgia Martino ergänzte: „Musik war schon immer Teil meines Lebens. Seit ich klein war, bin ich mit Brot und Musik aufgewachsen. Und zu singen und Teil dieser Musik zu sein, erfüllt mich mit Freude, es macht mich glücklich. Es ist fast eine Sucht. Ich bin inzwischen in viele Städte gezogen und habe in jeder Stadt einen Chor gefunden, in dem ich singe.  Singen tut mir gut! Also versuche ich es immer zu tun, wo immer ich auch hingehe."

Spenden für Flüchtlingskinder

Das Publikum zollte den Solisten, Chören, dem Orchester und dem Dirigenten jubelnden Applaus. Weil die Kirche so voll war, mussten einige Besucher das Konzert am 7. Mai im Stehen anhören. Ein Erfolg – und ein kleines Zeichen der Solidarität, das Flüchtlingskindern und ihren Familien aus der Ukraine zugute kommt.

(vatican news - mr)

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10. Mai 2022, 15:21