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Handgeschnitzte Jesusstatue in Oberammergau Handgeschnitzte Jesusstatue in Oberammergau 

Kardinal Marx: Passionsspiele sind „Geschenk für die ganze Welt"

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat die weltbekannten Oberammergauer Passionsspiele als „Geschenk für die ganze Welt“ bezeichnet. Sie gäben auch heute den Auftrag, alles zur Überwindung von Gewalt und Hass zu tun, sagte Marx am Samstag beim Eröffnungsgottesdienst der 42. Passionsspiele im Theater der südbayerischen Stadt.

Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm ergänzte, Passionsspiele in diesen Tagen seien kein Historienspiel: „Unter uns sind alle Leidenden von heute - alle die an Krieg, Hass, Unrecht, Hunger leiden. Lassen wir uns von deren Not berühren!“

Der Brauch geht auf das Jahr 1633 zurück, als in weiten Teilen Europas die Pest wütete und in Oberammergau 84 Menschen deswegen umkamen. Die Einwohner versprachen daraufhin in einem Gelübde, alle zehn Jahre die Passion aufzuführen, sofern niemand mehr an der Pest stirbt. 1680 ging man auf den Zehn-Jahres-Rhythmus über. Bis 2. Oktober sind 103 Aufführungen angesetzt. Mehr als 2.000 Einwohner wirken beim Spiel vom Leiden und Sterben Jesu mit. Die Passionsspiele gelten als eines der wichtigsten religiösen und kulturellen Ereignisse in Deutschland. 2010 kamen mehr als 500.000 Besucher.

(kna – cs)

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14. Mai 2022, 14:00