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Bischof Overbeck: Für eine Ökumene des Friedens

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck wendet sich gegen die Vereinnahmung des Christentums für den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.

Der russische Präsident Wladimir Putin „nutzt die Religion für seine politischen Zwecke", kritisiert Overbeck in seiner Karfreitagsbotschaft. Wäre er von der christlichen Botschaft überzeugt, „würde er keinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führen".

Für den Krieg in der Ukraine erhält Putin starke Unterstützung von Kyrill I., dem in Moskau residierenden russisch-orthodoxen Patriarchen. Dieser rechtfertigte den Angriff auf das Nachbarland als „metaphysischen Kampf" des Guten gegen das Böse aus dem Westen. Nach den Worten von Overbeck feiern Teile der russisch-orthodoxen Kirche in der Ukraine Putin nicht als Befreier, sondern riefen zum Frieden auf. Auch die anderen Kirchen in dem Land – die katholische, die evangelische, die griechisch-orthodoxe und die unabhängige ukrainisch-orthodoxe Kirche – setzten sich für „eine Ökumene des Friedens" ein.

Recht auf Selbstverteidigung

Overbeck, der auch katholischer Militärbischof ist, unterstreicht zugleich das Recht auf Selbstverteidigung. Dieses werde auch von der christlichen Friedensethik bejaht. Darum seien Rüstungslieferungen an die Ukraine grundsätzlich legitim. Wenn alle Möglichkeiten einer friedlichen Regelung ausgeschöpft seien, könne einer Regierung das Recht auf sittlich erlaubte Verteidigung nicht abgesprochen werden. Oberstes Ziel müsse es aber immer sein, „Frieden zu stiften und den Krieg zu beenden – mit möglichst wenig Waffengewalt".

Angesichts der grausamen Realität des Krieges habe für Christen auch „das Gebet eine Kraft, die über das, was ein Mensch allein tun kann und was Menschen gemeinsam tun können, noch hinausgeht", so Overbeck. 
 

(kna -pr)

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15. April 2022, 10:49