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D: Kölns Generalvikar tritt zurück, Woelki besetzt Amt neu

Der Verwaltungschef des Erzbistums Köln, Generalvikar Markus Hofmann, tritt zurück. Das Amt des Generalvikars werde zum Sommer neu besetzt, teilte das Erzbistum Köln am Freitagabend mit.

Kardinal Rainer Maria Woelki wolle die Verwaltung professionalisieren und zeitgemäß organisieren: „Dieser Systemwechsel erfordert auch personelle Änderungen. Darum hat Generalvikar Hofmann mir angeboten, sein Amt neu zu besetzen", erklärte der Erzbischof.

Bei einer Routineprüfung sei „ein Vertrag im Stiftungsbereich des Erzbistums Köln aufgefallen, der einer weiteren Klärung bedarf", hieß es zur Begründung. Der Vertrag sei von großer wirtschaftlicher Bedeutung, aber weder bei der Stiftung noch im Erzbistum bilanziert.

Das Erzbistum kündigt an, die Verwaltungsaufgaben in Deutschlands mitgliedsstärkster Diözese künftig in drei klar voneinander abgegrenzte Geschäftsbereiche aufzuteilen: Seelsorge, Finanzen und Verwaltung. Außerdem solle künftig die Position eines Verwaltungschefs eingeführt werden. Diese Aufgabe hatte bisher der Generalvikar.

Hofmann erklärte, er sei Theologe und kein Wirtschafts- oder Verwaltungsfachmann. „Die Aufgaben in einem Generalvikariat sind so vielfältig geworden, dass ich die vorgesehene neue Aufgabenverteilung für richtig und weiterführend halte", so der 54-jährige scheidende Generalvikar, der seit 2018 im Amt war. Während der kürzlich beendeten Auszeit von Kardinal Woelki stand er als sogenannter Delegat weiterhin der Bistumsverwaltung vor.

Im Erzbistum Köln hat vor allem die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen zu einer Vertrauenskrise geführt. Nach Absprache mit Papst Franziskus ging Kardinal Woelki vergangenen Oktober in eine Auszeit. Bei seiner Rückkehr am Aschermittwoch wurde bekannt, dass er dem Papst seinen Rücktritt angeboten hat. Gleichzeitig warb Woelki um einen Neuanfang und eine zweite Chance. Über das Rücktrittsgesuch muss Franziskus noch entscheiden.

(kna – gs)

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02. April 2022, 11:18