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D: „Synodaler Weg“ plant „Schuldbekenntnis“ zu Missbrauch

Vor dem Hintergrund der jüngsten Missbrauchsgutachten plant das kirchliche Reformvorhaben „Synodaler Weg“ einen Arbeitskreis zum Thema „Schuldbekenntnis“. Am Donnerstag startete die dritte Synodalversammlung in Frankfurt.

Dabei bezeichnete der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, das Missbrauchsgutachten aus der Erzdiözese München als „Beben“. Er fügte hinzu: „Es wird nicht das letzte gewesen sein - andere Diözesen werden folgen. Und jedes Mal werden wir wieder mit tiefen Abgründen konfrontiert, die mich mit Scham erfüllen.“

Bewusstseinsbildung und Mentalitätswechsel

Für die Gründung eines Arbeitskreises zum Thema Schuldbekenntnis habe das Präsidium einen Antrag aufgenommen. „Mit der Initiative kann ein wichtiger Beitrag des Synodalen Weges zum Bewusstwerden und zu einem Mentalitätswechsel geleistet werden“, so Bätzing. Ihm zufolge hat ein erstes Sondierungsgespräch mit dem Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode als Vertreter des Präsidiums, Esther Göbel und Marcus Schuck für die Antragsstellenden sowie Johannes Norpoth als Vertreter des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz bereits stattgefunden. Über die „Schritte zu einem Prozess der Reflexion über die gemeinsame Verantwortung für die systemischen Ursachen in der Kirche“ soll im Verlauf der noch bis Samstag dauernden Synodalversammlung berichtet werden.

Entscheidender Moment beim Synodalen Weg

Dass sich der „Synodale Weg“ an einem entscheidenden Punkt befindet, wurde auch bei Pressestatement unmittelbar vor Beginn der Versammlung deutlich. Viele der rund 230 Teilnehmer an der Synodalversammlung wollten einen Ruck, „und das ist gut so“, sagte die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp. Der Bischofskonferenz-Vorsitzende Bätzing erklärte, geht es darum, „als Kirche Umkehr und Erneuerung zu gestalten“. Die offenbar ansteigenden Kirchenaustrittszahlen seien „wie eine Klatsche“.

Bei der nunmehrigen Synodalversammlung in Frankfurt - es ist die dritte auf dem mehrjährigen „Synodalen Weg“ - können erstmals verbindliche Beschlüsse gefasst werden, etwa zum Thema Macht und zur Beteiligung aller Katholiken an der Bestellung von Bischöfen. Bätzing zeigte sich zuversichtlich, dass es die dafür notwendigen Zweidrittelmehrheiten sowohl unter den Synodenteilnehmern als auch unter den Bischöfen geben werde.

Synodaler Weg x Weltsynode

Er kündigte weiter an, dass es künftig eine gemischte Gesprächsgruppe aus Vertretern des Sekretariats der Weltsynode, die Papst Franziskus einberufen hat, und Vertretern des Präsidiums des „Synodalen Wegs“ geben werde. „Das ist ein großer Schritt nach vorn“, hob Bätzing hervor.

Trotz hoher Corona-Inzidenzwerte auch in Deutschland sind laut Angaben der Organisatoren 218 der 230 Synodalen für das bis Samstag dauernde Treffen nach Frankfurt gekommen. Auf dem Tisch liegen 13 Papiere zu den vier zentralen Themen des „Synodalen Wegs“ - Sexualmoral, Rolle der Frauen, priesterliches Leben und Macht. Zu den Forderungen gehören der Ruf nach Mitbestimmung der Laien bei der Bestellung neuer Bischöfe, nach Lockerungen bei der verpflichtenden Ehelosigkeit von Priestern und nach der Zulassung von Frauen zum Diakonat.

(kna – pr)
 

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03. Februar 2022, 17:22