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Bischof Bertram Meier Bischof Bertram Meier 

D: „Ein Segen, dass es Kirche(n) gibt“

„Trotz aller Fehler, ja Verbrechen in der Kirche ist es ein Segen, dass es Kirche(n) gibt.“ Das sagte Bischof Bertram Meier von Augsburg am Sonntag bei einem ökumenischen Gottesdienst. Er sei überzeugt davon, dass es Kirchen auch künftig brauche.

Kirche sei keine starre Größe, sondern stets dynamisch, eine lebendige Gemeinschaft von gläubigen Menschen, so Meier. Natürlich habe die ständige Spannung von Kontinuität und Wandel „das Zeug zur Zerreißprobe“; das habe er gerade erst in den letzten Tagen in Frankfurt auf der dritten Synodalversammlung des „Synodalen Wegs“ erlebt. „Während den einen die Reformprozesse nicht schnell genug gehen, fürchten die anderen den Verlust des katholischen Profils.“

Wenn Kirche „zukunftsfähig“ sein wolle, dürfe sie nicht „egozentrisch um sich selbst kreisen“, sondern müsse aufbrechen und missionarisch werden. Damit sei für ihn aber keine „erhöhte Betriebsamkeit“ und „blinder Aktionismus“ gemeint. „Die Menschen von heute wollen etwas sehen von unserem Glauben. Sie wollen sehen, ob wir das leben, was wir lehren. Sie wollen sehen, wie es bestellt ist um das große Wort der Liebe, das wir als Christinnen und Christen so gern im Mund führen. Sie wollen sehen, ob wir glaubwürdig sind.“

Ein Ort der offenen Türen

Die Berufung der Kirche liege darin, ein Ort zu sein, deren Tore weit offenstehen, wo Menschen Wärme und Geborgenheit finden, gerade auch diejenigen, deren Leben anders ist als es unsere Normen vorschreiben oder deren Biographien Brüche aufweisen.

Kirche seien nicht nur der Papst, die Bischöfe und Priester, sondern alle, die an Christus glauben. „Der Glaube, dass es einen Gott gibt, der uns nicht nur erschaffen hat, sondern der uns als seine Kinder ansieht und ausnahmslos liebt, spendet seit Jahrhunderten den Traurigen Trost, ermutigt die Ängstlichen und stärkt die Schwachen.“ Menschen fänden so eine Perspektive in ihrem Leben und könnten auch Leid und Not dieser Welt besser ertragen.

Die kirchliche Gemeinschaft sei überdies eine Begleiterin im Leben. Sie folge den Menschen von der Taufe bis zum Tod und gebe dabei Orientierung und Sinn. „Daher ist die Kirche existenzrelevant.“

(bistum augsburg – sk)
 

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07. Februar 2022, 10:10