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Blick auf die Stadt Rottenburg im Bistum Rottenburg-Stuttgart Blick auf die Stadt Rottenburg im Bistum Rottenburg-Stuttgart 

D: Rottenburger Aufarbeitungskommission für Missbrauch gegründet

Im katholischen Bistum Rottenburg-Stuttgart hat eine Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs durch kirchliche Beschäftigte ihre Arbeit aufgenommen. Dem unabhängigen Gremium gehören zwei Frauen und fünf Männer an. Auch Betroffene sexueller Gewalt sind dabei.

Einer der beiden Vorsitzenden ist der Strafrechtler Jörg Eisele von der Universität Tübingen. Der Co-Vorsitzende Thomas Halder war vor dem Ruhestand Ministerialdirektor im Kultus- und im Sozialministerium. Auch zwei von Missbrauch betroffene Personen, ein Mann und eine Frau, gehören der Kommission an.

Die Aufarbeitungskommission will einmal jährlich die Öffentlichkeit über ihre Arbeitsergebnisse informieren. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte mit dem Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) die Schaffung solcher Kommissionen vereinbart.

Für den Zeitraum von 1947 bis 2021 sind in der württembergischen Diözese nach deren Angaben 168 Beschuldigte belegt. 143 Anträge auf Anerkennung des Leids wurden seit 2011 gestellt, 760.500 Euro an Anerkennungsleistungen ausbezahlt. Darüber hinaus übernimmt die Diözese Therapiekosten. Diese Gelder werden nicht aus Kirchensteuergeldern finanziert, sondern aus dem Vermögen der Ortskirche. Seit 2021 müssen Anträge auf Anerkennungsleistungen zu der Unabhängigen Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) weitergeleitet werden. Dort liefen demnach fast 70 Wiederholungs- und Erstanträge aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart ein.

(kna -sst)

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19. Januar 2022, 16:06