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Szene aus dem Völkermord an den Herero und Nama in Namibia (1904-1908) Szene aus dem Völkermord an den Herero und Nama in Namibia (1904-1908) 

Deutscher Bischof würdigt Abkommen mit Namibia

Das Abkommen der deutschen Bundesregierung mit Namibia über die historischen Verbrechen der Kolonialzeit ist „ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Versöhnung“. Mit diesen Worten kommentiert der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Bischof Heiner Wilmer, die Vereinbarung, die Außenminister Heiko Maas am Freitag bekanntgab.

Dass die deutsche Regierung nach jahrelangen Verhandlungen mit Namibia den Völkermord an den Herero und Nama als solchen anerkennt, ist aus der Sicht des Hildesheimer Bischofs ein wichtiger Fortschritt. „Das wahrhaftige Anerkennen von Schuld und Verantwortung macht den Weg frei für weitere Schritte der Zusammenarbeit und der Versöhnung“, so Wilmer laut einer Aussendung von Justitia et Pax.

Der Hildesheimer Bischof regte zugleich an, dass auch andere europäische Länder sich ihrer Kolonialgeschichte neu stellen. Die Folgen dieser rassistischen und ausbeuterischen Beziehungen zwischen Völkern prägten „die internationalen Beziehungen nachhaltig“ und beeinträchtigten die gemeinsame Handlungsfähigkeit, erklärte Wilmer.„Eine aufrichtige und selbstkritische Auseinandersetzung mit dieser komplexen Geschichte ist eine Voraussetzung für den Aufbau vertrauensvoller Beziehungen. Das schließt ausdrücklich die europäische Dimension dieser Thematik mit ein“, sagte Bischof Wilmer, der als früherer Ordensoberer der auch in Afrika vertretenen Herz-Jesu-Priester viel auf dem Kontinent unterwegs war. Ein Anliegen der Kongregation ist der Einsatz für eine gerechtere Gestaltung der Gesellschaft über den Weg der Versöhnung der Menschen untereinander und mit Gott.

Die deutsche Bundesregierung hatte am Freitag mehr als 100 Jahre nach den Verbrechen der deutschen Kolonialmacht im heutigen Namibia die Gräueltaten an den Volksgruppen der Herero und Nama als Völkermord anerkannt. Die Nachkommen will Berlin mit einem Programm in der Höhe von 1,1 Milliarden Euro zum Wiederaufbau und zur Entwicklung unterstützen.

(vatican news – gs)

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29. Mai 2021, 09:20