Suche

Krankenhaus in Freising am 12. April Krankenhaus in Freising am 12. April 

D: Grundlagen-Papier zur Begleitung von Sterbenden

Die Deutsche Bischofskonferenz hat eine Erklärung zur palliativen und seelsorglichen Begleitung von Sterbenden veröffentlicht. Der Text mit dem Titel „Bleibt hier und wacht mit mir!“ (Mt 26,38) beschreibt die kirchliche Seelsorge im Raum der Hospiz- und Palliativversorgung.

„Wie Gott jeden Menschen bejaht, sehen wir es als Kirche als unsere vorrangige Aufgabe an, leidenden Menschen beizustehen“, heißt es im Vorwort der Bischöfe Franz-Josef Bode und Reinhard Hauke. „Wir möchten leidenden Menschen Lebensqualität und Hoffnung vermitteln, auch in scheinbar hoffnungslosen Situationen.“

Patientinnen und Patienten, die unheilbar krank seien, verdienten es, auf bestmögliche Weise umsorgt und gepflegt sowie seelsorglich begleitet zu werden. „Dies entspricht ihrer unverlierbaren Menschenwürde und – theologisch gesprochen – ihrem Sein als Ebenbild Gottes“, so die Bischöfe.

Für ein Sterben in Würde

Die Gestaltung der letzten Lebensphase alter und kranker Menschen wird in Deutschland nach wie vor intensiv diskutiert. Ethische, rechtliche und seelsorgliche Fragen greifen dabei ineinander.

Die Hospiz- und Palliativversorgung stellt ein wichtiges Handlungsfeld dar, das Menschen mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung ein Sterben in Würde ermöglicht. Diese Versorgung richtet sich auf die ganzheitliche Bedürftigkeit des Menschen und bietet eine umfassende medizinische, pflegerische, psychosoziale und spirituelle Begleitung an. Gemäß der Weltgesundheitsorganisation ist Seelsorge ein integrativer Teil der Palliativversorgung. Die Berücksichtigung spiritueller Bedürfnisse zählt zum Handlungskonzept der Palliativversorgung.

„Seelsorge richtet sich an alle Menschen – unabhängig von ihrer Konfession oder Weltanschauung“

Der einfühlsame Umgang mit existenziellen Fragen und Fragen des Glaubens, die sich in der Nähe des Todes stellen, wird in unserer alternden Gesellschaft zunehmend wichtig. Seelsorgende, die im Auftrag der Kirche ihren Dienst tun, sprechen mit Patienten, aber auch mit deren Angehörigen und mit den Mitgliedern des Behandlungsteams etwa über deren Ängste und Fragen nach Sinn, Schuld und Vergebung und über die Hoffnung auf ein ewiges Leben. Das Angebot der Seelsorge richtet sich an alle Menschen – unabhängig von ihrer Konfession oder Weltanschauung.

Multiprofessioneller Diskurs in der Palliativversorgung

Die Erklärung der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz will die drei Bereiche der Palliative Care, Spiritual Care und kirchlichen Seelsorge zueinander ins Verhältnis setzen und so erschließen, dass ihre jeweiligen Profile für alle Berufsgruppen sowie für Patienten nachvollziehbar werden. Dies entspricht dem multiprofessionellen Diskurs in der Palliativversorgung.

Die Bischöfe nehmen dabei auch erstmals Stellung zu dem noch jungen Fachgebiet „Spiritual Care“, das sich mit der kirchlichen Seelsorge teilweise überschneidet, sich aber auch von ihr unterscheidet.

Woche für das Leben zum Thema Sterbebegleitung

Die diesjährige ökumenische Woche für das Leben der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland widmet sich unter dem Motto „Leben im Sterben“ den seelsorglichen, medizinischen und ethischen Aspekten einer menschenwürdigen Sterbebegleitung und greift damit Aspekte des heute veröffentlichten Dokumentes auf. Die Woche für das Leben wird am Samstag, 17. April 2021, in Augsburg mit einem ökumenischen Gottesdienst eröffnet.

(dbk – sk)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

14. April 2021, 12:26